Interpol nimmt Palästina als Vollmitglied auf

REUTERS/Jason Lee
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Israel und die USA sollen sich gegen die Aufnahme des Staates in die internationale Polizeiorganisation gestemmt haben.

Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat Palästina als Vollmitglied aufgenommen. Wie die Organisation während ihres Jahrestreffens in Peking am Mittwoch auf Twitter mitteilte, habe Interpol nach der Aufnahme der Palästinenser und der Inselgruppe Salomonen nun 192 Mitglieder.

Israel und die USA hatten zuvor laut israelischen Medienberichten versucht, die Mitgliedschaft der Palästinenser zu verhindern. Das israelische Außenministerium äußerte sich zunächst nicht.

Der palästinensische Außenminister Riad Malki sagte zu der Entscheidung: "Dies spiegelt das Vertrauen in die Fähigkeit Palästinas wider, das Gesetz durchzusetzen und die Grundwerte der Organisation einzuhalten."

140 Staaten erkennen Palästina als souveränen Staat

Bisher haben weltweit rund 140 Länder Palästina als souveränen Staat anerkannt. Die meisten westlichen Länder vertreten wie die USA oder Deutschland die Auffassung, dass ein palästinensischer Staat erst nach einer Friedenslösung mit Israel anerkannt werden sollte.

Israel hat 1967 im Sechs-Tage-Krieg unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Ost-Jerusalem annektierte es später, das Westjordanland kontrolliert es bis heute weitgehend. Die Palästinensische Autonomiebehörde will diese Gebiete allerdings für einen unabhängigen Staat neben Israel.

Während ihrer viertägigen Generalversammlung wollen die Interpol-Staaten auch über einen besseren Austausch von Polizeidaten über eine gemeinsame Plattform diskutieren. Chinas Präsident Xi Jinping hatte anlässlich der Eröffnungszeremonie am Dienstag dazu aufgerufen, Interpol zu stärken. China werde Interpol dabei unterstützen, "eine noch wichtigere Rolle in der Welt zu spielen", sagte der chinesische Staats- und Parteichef.

(APA/dpa)

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