Sondierungsgespräche über schwarz-gelb-grünes Jamaika-Bündnis treten in entscheidende Phase. Bis Europas größte Industrienation eine neue Regierung bekommt, wird es trotzdem noch dauern.
Berlin. Am Montag sondierten die Chefverhandler von CDU, CSU, FDP und Grünen wieder im Haus der Parlamentarischen Gesellschaft. Das Publikum ist inzwischen irritiert über die Vorstellung der Protagonisten, die sich von Zeit zu Zeit auf dem Balkon des mondänen Palais in Berlin zeigen. Eine Mehrheit der Deutschen hat Umfragen zufolge die Lust auf ein Jamaika-Bündnis verloren. Und die Wirtschaft wird ungeduldig. Man erwarte, dass die Regierung bis Weihnachten stehe, sagte Mittelstandspräsident Mario Ohoven. 51 Tage nach der Wahl gibt es in Europas größter Industrienation noch nicht einmal Koalitionsverhandlungen, sondern nur Sondierungsgespräche.
Am Montag nun, so hieß es, sei die Woche der Wahrheit angebrochen. Denn die Uhr tickt. Die Verhandler haben sich für die Sondierungen eine Frist bis Donnerstag gesetzt, aus der wohl eher Freitagfrüh werden dürfte. Auf zehn Seiten wollen sie dann ausbuchstabiert haben, wie das mit Jamaika klappen soll. Union und FDP werden das Papier danach ihren Gremien vorlegen. Die Grünen lassen eine Woche später, am 25. November, einen Parteitag über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen abstimmen.