Erstmals deutsche Kampfflugzeuge bei Übung in Israel

Deutsche Typhoon in Israel
Deutsche Typhoon in IsraelAPA/AFP/JACK GUEZ
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Das internationale Luftwaffenmanöver "Blue Flag" im Negev endete am Donnerstag nach elf Tagen. Mit dabei waren sechs deutsche Eurofighter "Typhoon".

Die deutsche Bundeswehr hat sich erstmals mit Kampfflugzeugen an der größten internationalen Luftkampfübung in Israel beteiligt. Ein Sprecher der Bundesluftwaffe wertete die Teilnahme am Manöver "Blue Flag" am Donnerstag als sehr erfolgreich. Die Zusammenarbeit sei "hervorragend" gewesen.

Die Deutschen waren mit insgesamt 110 Mann Luftwaffenpersonal und Piloten mit sechs Kampfjets Eurofighter "Typhoon" bei dem seit 2013 alle zwei Jahre stattfindenden Manöver vertreten. Insgesamt waren sieben Nationen eingeladen, darunter Indien, Italien und Frankreich. Das elftägige Manöver endete am Donnerstagnachmittag.

Oberst Itamar, Kommandant des israelischen Luftwaffenstützpunktes Uvda in der Negevwüste, sagte: „Es war ein sehr emotionaler Augenblick für uns, als die deutsche Luftwaffe in unserem Bunker parkte." Für die Bundesluftwaffe war es nämlich auch der überhaupt erste Auftritt in Israel.

Mehr als 70 Jets im Einsatz

Die Übungsflüge zu unterschiedlichen Einsatzszenarien fanden über der Negevwüste statt. Nach Angaben des Sprechers absolvierten die Bundeswehrpiloten 62 Flüge, darunter drei Nachtflüge. Bei den beiden vorherigen Übungen in den Jahren zuvor war Deutschland nur mit Beobachtern vertreten.

Ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin hob die Bedeutung der Übung auch "unter deutsch-israelischen Gesichtspunkten" hervor. "Blue Flag" ist nach israelischen Angaben die größte internationale Luftkampfübung des Landes. Sie findet auf dem Luftwaffenstützpunkt in Uvda nördlich von Eilat statt. Insgesamt waren mehr als 70 Kampfflugzeuge im Einsatz.

Als Messerschmitts für Israel kämpften

Übrigens: Im Kriegseinsatz flogen deutsche Kampfflugzeuge in bzw. über dem Staat Israel durchaus schon, allerdings nur dem Typ, nicht der nationalen Luftwaffe nach: Im Palästinakrieg bzw. Ersten Nahostkrieg 1947-1949 zwischen dem gerade unabhängig gewordenen Israel und seinen arabischen Nachbarn gelangten die Israelis nämlich über Umwege an zwei Dutzend tschechoslowakische Nachbauten des deutschen Jagdflugzeugs Messerschmitt Bf-109 unter der Bezeichnung "S-199" des Herstellers "Avia". Die Israels nannten sie einfach "Messer". Diese Flugzeuge waren mit je zwei MG und zwei 20-mm-Maschinenkanonen bewaffnet und konnten etwa 250 Kilogramm an Bombenlast tragen.

Tschechischer Nachbau der deutschen Messerschmitt Bf-109 im Juni 1948 irgendwo in Israel.
Tschechischer Nachbau der deutschen Messerschmitt Bf-109 im Juni 1948 irgendwo in Israel.IAF

1916 bis 1918, im Ersten Weltkrieg, war sogar eine kleinere Zahl deutscher Flugzeuge zur Unterstützung der osmanischen Verbündeten in Palästina und ebenfalls im Negev gegen die Streitkräfte des Britischen Empires aktiv. Sie flogen vor allem Aufklärungsmissionen.

(AFP)

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