„Politische Kriegsführung“ gegen Taiwan

In Reih' und Glied an der Militärakademie von Kaohsiung im Süden Taiwans. Waffentechnisch geraten Taiwans Streitkräfte gegenüber der Volksbefreiungsarmee allerdings immer mehr ins Hintertreffen.
In Reih' und Glied an der Militärakademie von Kaohsiung im Süden Taiwans. Waffentechnisch geraten Taiwans Streitkräfte gegenüber der Volksbefreiungsarmee allerdings immer mehr ins Hintertreffen. (c) REUTERS (Tyrone Siu)
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Die KP-Führung in Peking zieht derzeit alle Register, um die jetzige Führung in Taipeh von ihren Unabhängigkeitsambitionen abzubringen. Der aufgebaute Druck ist enorm, dennoch läuft China möglicherweise die Zeit davon.

Auch an diesem trüben Samstagnachmittag strömen Menschenmassen zum Gedenkpark mit der imposanten Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle im Zentrum von Taipeh. Musikgruppen aus Bläsern und Schlagzeugern üben diszipliniert für eine Parade, Plastikgewehre werden durch die Luft gewirbelt. Touristengruppen strömen in die Gedächtnishalle. Doch das Inventar in dem Museum für den 1975 verstorbenen Generalissimus wirkt inzwischen mächtig verstaubt: Chiangs Limousinen, Uniformen, Orden, die er allerorten umgehängt bekommen hat und auch immer wieder Fotos von der extravaganten Madame Chiang. Aber praktisch nirgends in dem Gebäude ein kritisches Wort über diesen mächtigen und zugleich tragischen Militär und Politiker, der die Insel jahrzehntelang diktatorisch regiert hatte.

Geschichtsaufarbeitung sieht anders aus und täte auch dieser Einrichtung mehr als gut. Taiwans Jugend weiß das – und auch die jetzige Regierung, die von der Demokratisch-Progressiven Partei (DPP) gestellt wird, weiß das. Aber eine Korrektur, um der komplexen Persönlichkeit Chiangs gerecht zu werden, ist nicht so einfach.

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