Trump kommt zum Weltwirtschaftsforum in Davos

Donald Trump besteigt die Air Force One am Nashville International Airport.
Donald Trump besteigt die Air Force One am Nashville International Airport.REUTERS
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Erstmals seit dem Jahr 2000 reist wieder einmal ein US-Präsident zum Weltwirtschaftsforum in die Schweiz. Trump will für seine "Amerika zuerst"-Strategie werben.

US-Präsident Donald Trump wird Ende des Monats am Weltwirtschaftsforum in Davos teilnehmen. Trump wolle das vom 23. bis 26. Jänner stattfindende Treffen von Staatenlenkern in den Schweizer Alpen nutzen, um für seine unter dem Motto "Amerika zuerst" stehende Agenda zu werben, kündigte Präsidentensprecherin Sarah Sanders am Dienstag in Washington an.

Der US-Präsident wolle bei der Versammlung sein politisches Programm darlegen, das darauf abziele, die US-Wirtschaft und -Arbeiterschaft zu stärken, sagte Sanders. Im vergangenen Jahr war das Treffen in dem bekannten Luftkur- und Wintersportort von Sorgen wegen Trumps Kurs in der Außen- und Handelspolitik geprägt gewesen. Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping warnte damals in einer Rede, die viel Aufsehen erregte, mit scharfen Worten vor globalen Handelskriegen und Protektionismus.

Trump war im vergangenen Jahr in Davos nicht dabei. Das Treffen fand damals in den Tagen vor seinem Amtsantritt statt. An dem Forum hat schon seit Jahren kein US-Präsident mehr teilgenommen. Der bisher letzte Staatschef aus den Vereinigten Staaten, der zu der Versammlung in Davos kam, war Bill Clinton im Jahr 2000.

Das Weltwirtschaftsforum findet heuer unter dem Motto "Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt" ("Creating a Shared Future in a Fractured World") statt. Konkret sollen dabei nach Angaben der Veranstalter "innovative Ideen" vorgelegt werden, um etwa den Freihandel beizubehalten und den Umweltschutz zu stärken. Damit stellt sich das WEF klar gegen die Politik von Trump, der eine Abschottungspolitik propagiert.

Wirtschaftsaufschwung "hat sehr wenig mit Trump zu tun"

Die günstige Wirtschaftsentwicklung in den USA und dem Großteil der Welt ist deutschen Experten zufolge kein Verdienst des seit knapp einem Jahr regierenden US-Präsidenten Donald Trump. "Das hat sehr wenig mit Trump zu tun", sagte Gustav Horn, Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Aufschwung sei schon vor Trumps Amtsantritt angelaufen. "Er hat diesen Aufschwung nicht gestört", beschrieb Horn Trumps Verdienst. Ähnlich sieht es der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der Wirtschaft (IW) Michael Hüther. Trump habe allenfalls für "unterhaltsame Irritationen" gesorgt, "aber bisher sind die wirtschaftlichen Grunddynamiken davon nicht betroffen".

(APA/Reuters)

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