Südkoreas Präsident bereit zu Gipfeltreffen

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Nordkorea besteht auf einem Treffen ohne eine Beteiligung externer Mächte.

Nach den Gesprächen zwischen Vertretern den beiden koreanischen Staaten hat sich Südkoreas Präsident Moon Jae-in offen für ein Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un gezeigt. Wenn die Bedingungen dafür stimmten und ein Ergebnis garantiert sei, sei er jederzeit zu einem Gespräch bereit, sagte Moon am Mittwoch in Seoul. Ziel sei es, Nordkorea zu Gesprächen über die Beseitigung seiner Atomwaffen zu bewegen. Nordkorea lehnt dies ab und verweist darauf, dass die Atomwaffen nur auf die USA und nicht auf Südkorea, China oder Russland gerichtet seien.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Koreas könne zum gegenseitigen Nutzen ausgebaut werden, wenn externe Kräfte herausgehalten würden, schrieb die nordkoreanische Zeitung "Rodong Sinmun". Die "Arbeiterzeitung" ist das zentrale Medium der herrschenden Partei der Arbeit.

Besorgnis in Washington

In den USA waren Bedenken laut geworden, dass Nordkorea mit dem Gesprächsangebot einen Keil zwischen Südkorea und seinen Verbündeten USA treiben wolle. Moon machte daher deutlich, dass es keine Differenzen mit den USA in der Frage gebe, wie auf die Bedrohungen Nordkoreas zu reagieren sei. Zugleich hob er hervor, dass die jüngste Annäherung der beiden koreanischen Staaten auch auf die Politik von US-Präsident Donald Trump zurückzuführen sei, dem dafür große Anerkennung gebühre.

Die verfeindeten koreanischen Staaten hatten am Dienstag erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder miteinander verhandelt. Südkorea hatte ein besonderes Interesse daran, dass die im Februar stattfindenden Olympischen Winterspiele in Pyeongchang friedlich und störungsfrei verlaufen. Es bot daher an, dass Nordkorea eine Delegation zu den Spielen entsendet. Dem stimmte Nordkorea zu.

Militärkontakte

Außerdem wurde vereinbart, dass es wieder Kontakte zwischen den Militärs beider Seiten geben solle, um gefährliche Zwischenfälle auszuschließen. Dazu soll auch eine direkte Telefonverbindung wiederhergestellt werden. Zudem ist wie bereits früher die Zusammenführung von Familien geplant, die seit dem Ende des Koreakrieges 1953 getrennt sind.

Die ersten formellen Verhandlungen zwischen den koreanischen Staaten seit Dezember 2015 wurden wegen des Atomkonfliktes mit der Regierung in Pjöngjang aufmerksam verfolgt. Das Treffen fand im Grenzort Panmunjom statt, wo 1953 das Ende des Koreakrieges mit einem Waffenstillstandsabkommen besiegelt wurde.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, der Dialog sei ein ermutigendes Signal und ein Schritt zur Verbesserung der Beziehungen der beiden Länder. Die EU begrüße die geplanten Militärgespräche sowie die Ankündigung, dass Nordkorea eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen schicken wolle. Die EU hoffe und arbeite weiter darauf hin, dass sich Nordkorea auf Gespräche über eine vollständige atomare Abrüstung der Region einlasse.

(APA/Reuters)

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