Lew Gudkow, Chef des unabhängigen Moskauer Umfrageinstituts Lewada-Zentrum, über das Veröffentlichungsverbot während der Wahlkampagne, die politische Alternativlosigkeit und die innere Instabilität der Putin-Regierung.
Vor Kurzem erklärten Sie, dass das Lewada-Zentrum keine aktuellen Umfragen zur Wahl veröffentlichen kann. Warum?
Lew Gudkow: Nach der zwangsweisen Eintragung in das Register der „Ausländische Agenten“ hat uns das Justizministerium gewarnt, dass eine Veröffentlichung von Daten vor der Wahl Folgen haben würde. Verletzen wir das Gesetz, drohen Strafen und die Organisation kann aufgelöst werden. Für uns bedeutet das ein Publikationsverbot. Doch wir führen wie früher unsere Umfragen durch.