USA kündigen Untersuchung zum Tod von fünf Russen in Syrien an

US-Verteidigungsminister Mattis
US-Verteidigungsminister Mattis AFP (NICHOLAS KAMM)
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US-Verteidigungsminister Mattis will den Angriff in der syrischen Provinz Deir ez-Zor aufklären, bei dem fünf Russen ums Leben kamen.

Zehn Tage nach dem Tod von fünf Russen bei US-Angriffen im Osten Syriens hat Washington eine Untersuchung angekündigt. Verteidigungsminister Jim Mattis sagte am Samstag, die US-Regierung werde versuchen "herauszufinden", was bei dem Vorfall am 7. Februar passiert sei. "Wir werden mit jedem zusammenarbeiten, der diese Frage beantworten kann", sagte Mattis auf dem Rückflug von einer Europa-Reise.

Die russische Regierung hatte am Donnerstag den Tod von fünf Russen bei US-Angriffen in der umkämpften Provinz Deir ez-Zor bestätigt. Nach Angaben des russischen Außenministeriums gab es bei den Gefechten auch Verletzte. Es handelte sich demnach aber nicht um russische Soldaten. Russischen Medienberichten zufolge kämpfen in Syrien allerdings zahlreiche Russen als Söldner für private Sicherheitsfirmen.

Nach US-Darstellung hatten am 7. Februar syrische Regierungstruppen einen Stützpunkt der mit den USA verbündeten kurdisch-arabischen SDF-Miliz östlich des Euphrat angegriffen. Russische Medien berichteten, regierungstreue Milizen hätten mit Unterstützung russischer Söldner ein Ölfeld der SDF erobern wollen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte seinerseits, syrische Regierungstruppen hätten gegen eine Zelle der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vorgehen wollen. Demnach war der Vorstoß nicht mit dem russischen Oberkommando abgestimmt. Die US-geführte Militärkoalition hatte daraufhin Luftangriffe in Deir ez-Zor geflogen.

Mattis sagte, die russische Regierung habe nun bestätigt, dass "nicht-militärische Kräfte" aus Russland an dem "noch ungeklärten Angriff" beteiligt gewesen seien. Russische Offiziere, mit denen sich das US-Militär vor Einsätzen in Syrien abstimmt, hätten "offenbar" nichts von dem Vorstoß gewusst.

Die Angreifer hätten jedoch von "irgendjemandem" ihre Befehle erhalten, sagte Mattis. Er könne sich nicht vorstellen, dass "250 bis 300 Menschen" einfach auf eigene Faust "plötzlich den Fluss überqueren, in feindliches Gebiet vordringen, einen Ort beschießen und Panzer dorthin bewegen."

Russlands Streitkräfte kämpfen seit 2015 in Syrien an der Seite der Truppen von Machthaber Bashar al-Assad. Mit Hilfe der russischen Luftangriffe konnten die Regierungstruppen große Gebiete von Oppositionskräften und Jihadisten zurückgewinnen. Im Dezember bezeichnete der Kreml die Intervention als Erfolg und kündigte den Teilabzug der russischen Truppen aus Syrien an.

(APA/AFP)

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