Syrien: Der Märtyrerkult in Afrin

Trauer um gefallene türkische Soldaten. Die Regierung macht Stimmung mit dem Märtyrerkult.
Trauer um gefallene türkische Soldaten. Die Regierung macht Stimmung mit dem Märtyrerkult. (c) APA/AFP/YASIN AKGUL
  • Drucken

Türken und Kurden schüren Kriegsstimmung an der Heimatfront und gedenken öffentlich der Gefallenen. Die Anteilnahme ist groß, die Wut auf die Gegner steigt.

Ankara/Damaskus. Bereits einen Monat dauert die Operation Olivenzweig an, der Einmarsch türkischer Truppen in das nordsyrische Afrin, um die Kurden von der Grenzregion zurückzudrängen. Es war ein Monat voll mit Todesmeldungen: gefallene türkische Soldaten, gefallene kurdische Milizen. Ihre Bilder werden mannigfach in sozialen Medien verbreitet, sie gelten als Märtyrer dieser erst vor Kurzem eröffneten Front im Syrienkrieg.

Die Operation Olivenzweig zeigt die alten Muster der türkisch-kurdischen Feindschaft in der Region auf, die Geschichten der Gefallenen gelten als Mahnmal für die Grausamkeit der anderen. Dabei achten regierungsnahe türkische Medien sehr genau darauf, welche Inhalte der Operation veröffentlicht werden. Über zivile Opfer im kurdisch-syrischen Afrin wird kaum berichtet, auch die Zahl der gefallenen Soldaten wird nicht regelmäßig aktualisiert. Am 30. Tag der Operation, heißt es in einem aktuellen Medienbericht, sei die Zahl der Märtyrer auf 32 gestiegen. Gleichzeitig seien 1641 Terroristen neutralisiert worden; damit meinen die türkischen Offiziellen sowohl kurdische Kämpfer, als auch Jihadisten, aber die Region Afrin galt zuletzt als befreit von den Islamisten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Syrien erhöht militärischen Druck auf Rebellen in Ost-Ghouta

Regierungstreue Milizen sollen an die Front verlegt werden. Die UNO bezeichnet die Begründung des Assad-Regimes für die Luftangriffe als lächerlich.
Archivbild einer Anotow-Maschine vom Typ An-26
Außenpolitik

Russisches Flugzeug stürzt über Syrien ab - alle Insassen tot

An Bord der Antonow-Transportmaschine waren 32 Menschen. Die Unfallursache ist noch unklar.
Außenpolitik

Seit Jahresbeginn starben mindestens 1000 Kinder im Syrien-Krieg

Vor allem die Lage in der bombardierten Rebellenhochburg Ost-Ghouta ist dramatisch. Familien suchen Schutz in Kellern, wo sich teilweise 200 Menschen drängen.
Außenpolitik

Syrien: Sturm auf Rebellenzone

Das Regime stößt in Ost-Ghouta vor. Helfer dürfen medizinische Güter nicht in die belagerte Enklave bringen.
Syrian Red Crescent volunteers give medical supplies to civilians in Ghouta
Weltjournal

Hilfskonvoi in Ost-Ghouta brach Mission wegen Beschusses ab

Man habe so viel geliefert, "wie wir konnten", sagte der für Syrien zuständige Vertreter der UNHCR. 68 Menschen wurden am Montag allein bei Angriffen getötet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.