Russland beschuldigt Rebellen, den Evakuierungs-Korridor in Ost-Ghouta zu bombardieren. Ausnahmeregeln etwa für Angriffe auf den IS machen die Feuerpause von Vornherein brüchig. Die Grenzen zwischen Feind und Feind sind fließend.
Wieder wurde für Syrien ein Waffenstillstand vereinbart. Und wieder gehen die Kämpfe weiter - auch wenn der russische Präsident Putin in einer etwas eigenwilligen Interpretation der Waffenstillstandsresolution des UN-Sicherheitsrates am Montag angeordnet hat, dass die Waffen zwischen 9 und 14 Uhr schweigen sollen, um humanitäre Lieferungen zu ermöglichen und humanitäre Korridore zu eröffnen. Doch auch die aktuelle Feuerpause hält nicht, weil sie einen grundlegenden Konstruktionsfehler hat.
"Die Lage ist eindeutig nicht so, dass Konvois hinein können und medizinische Evakuierungen möglich sind", sagte Jens Laerke vom UN-Koordinierungsbüro für humanitäre Hilfen. Es gebe Berichte über anhaltende Kämpfe, sagte er in Genf. Russland machte die Rebellen dafür verantwortlich. Ob Evakuierungen möglich seien, hänge von ihnen ab. Sie sabotierten den sicheren Korridor und hielten die Zivilisten als Geiseln, erklärte das Präsidialamt in Moskau. Russland bedauere dies und werde weiterhin daran arbeiten, dass Zivilisten das Gebiet verlassen könnten.