Opfer sexuellen Missbrauchs sollen vom Staat etwa 94.000 Euro erhalten. New South Wales und Victoria wollen ab Juli Geld an Frauen und Männer auszahlen.
In Australien sind über einen Zeitraum von Jahrzehnten hinweg mehrere zehntausend Kinder in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen sexuell missbraucht worden. Dies geht aus dem Abschlussbericht einer offiziellen Ermittlungskommission hervor. Die genaue Zahl von Opfern ist nicht bekannt. Geschätzt wird, dass etwa 60.000 Menschen Anspruch auf Entschädigung geltend machen können. Und zwar bis zu 150.000 australische Dollar (etwa 94.000 Euro).
Die beiden größten Teilstaaten New South Wales und Victoria kündigten am Freitag an, von Juli an Geld an Frauen und Männer auszuzahlen, die als Kinder durch Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen missbraucht wurden. Dort sind etwa 14.000 Menschen betroffen.
Insgesamt geht es dabei in Australien jedoch um mehrere zehntausend Fälle aus den Jahren 1960 bis 2015. Der konservative Premierminister Malcolm Turnbull forderte Kirchen, Verbände, Vereine und andere Institutionen auf, sich an den Ausgleichszahlungen zu beteiligen. Turnbull sprach von einem historischen Moment für alle Menschen, die unter solch "brutaler und bösartiger Gewalt" gelitten hätten.
(APA/dpa/Red.)