Die angeblichen Milliarden der alten Dame

UNGARN: PARLAMENT IM NEBEL
UNGARN: PARLAMENT IM NEBELAPA/LASZLO VARGA/MTI/EPA
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Kurz vor der Parlamentswahl trifft eine Story nach der anderen über angebliche Skandale und Missstände die Regierung von Ministerpräsident Orbán. Hintergrund ist sein Streit mit einem alten und mächtigen Weggefährten.

Budapest. Kurz nach der Parlamentswahl 2014 überwarf sich Ungarns Ministerpräsident, Viktor Orbán, mit einem seiner engsten Weggefährten, dem Unternehmer Lajos Simicska. Er galt als „Geldmann“ der Regierungspartei Fidesz, war ihr Schatzmeister, hat 1998/99 die Steuerbehörde geleitet und im Lauf der Jahre ein Firmenimperium aufgebaut, das in Zeiten, in denen die Fidesz an der Macht war, durch Staatsaufträge immer gewichtiger geworden ist. Er baute zudem ein Fidesz gewogenes Mediennetzwerk auf, mit Zeitungen, TV-Sendern und Magazinen.

Möglicherweise weil ihm Simicska zu mächtig und zu eigenständig geworden war, kappte Orbán nach der Wahl 2014 die Nabelschnur, aus der sich Simicska genährt hatte. Die beiden wurden Feinde. Die Gefahr für Orbán dabei war, dass Simicska viel über die Finanzen der Partei und ihrer Politiker wusste. Die Gefahr für Simicska: Orbán wusste auch alles über ihn. Und so war vor der jetzt anstehenden Wahl am 8. April viel spekuliert worden, ob Simicska wohl seine „Bomben“ gegen Orbán im Wahlkampf abwerfen würde – oder doch Angst vor der Rache des mächtigsten Mannes im Land habe, falls Orbán wieder gewinnt.

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