Terrormiliz IS bekennt sich zu Anschlag auf Schiiten in Kabul

REUTERS /Omar Sobhani
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Ein Attentäter sprengt sich in der Nähe einer schiitischen Moschee in die Luft. Mindestens 26 Menschen kommen ums Leben.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat einen Selbstmordanschlag nahe einer schiitischen Moschee mit mindestens 26 Toten in der afghanischen Hauptstadt Kabul für sich reklamiert. In einer am Mittwochnachmittag (Ortszeit) verbreiteten Nachricht über das IS-Sprachrohr AMAQ hieß es, "ein Selbstmordanschlag mit einer Sprengstoffweste" habe eine "Ansammlung von Schiiten während ihrer Neujahrsfeier in Kabul" getroffen.

Bei dem Angriff am Neujahrstag (Nawruz) seien außerdem mindestens 18 Menschen verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Die meisten Opfer seien Passanten auf dem Weg zu Festtagsgebeten im Blauen Schrein, einer großen schiitischen Moschee, gewesen. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder.

Offenbar sei der Täter auf dem Weg zur Moschee gewesen, sagte Innenministeriumssprecher Rahimi. Weil diese aber wegen der Feierlichkeiten streng bewacht werde, sei der Täter wohl nicht näher herangekommen und habe seine Ladung vorzeitig vor dem großen Aliabad-Krankenhaus im Viertel gezündet.

Der sunnitische IS hat in den vergangenen Monaten immer wieder schiitische Moscheen und Versammlungen angegriffen. Zuletzt hatte sich vor zwölf Tagen ein Selbstmordattentäter nahe einem schiitischen Totengedenken in die Luft gesprengt und mindestens zehn Menschen getötet. In Kabul verübt der IS mittlerweile mehr Angriffe als die zahlenmäßig viel stärkeren Taliban.

Afghanistan feiert immer um den 20. März herum Nawruz (Nouroz/Nouruz/Naurus/Nauros) , den Beginn des neuen afghanischen Jahres. Unter vielen Afghanen ist es ein sehr beliebtes Familienfest. Sie besuchen sich gegenseitig zu Hause, picknicken in Parks und kommen auf Plätzen vor Moscheen zu Tausenden oder sogar Zehntausenden zusammen für Gebete und Gespräche.

(APA/AFP)

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