Ballung israelischer Scharfschützen an Grenze zu Gazastreifen

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Im Vorfeld wochenlanger palästinensischer Massenproteste ab Freitag werden an der Grenze zu Gaza mehr als 100 Präzisionsschützen die Grenztruppen verstärken. Man erwartet besonders heftige Unruhen samt des "Einsatzes" ganzer arabischer Großfamilien.

Im Vorfeld von Massendemonstrationen der Palästinenser im Gazastreifen, die für Freitag erwartet werden, hat Israel am Mittwoch eine nicht alltägliche Ankündigung gemacht: Man werde an der Grenze zu Gaza und nahe der Schwerpunkte der Demos, bei denen zehntausende Menschen teilnehmen dürften, mehr als 100 Scharfschützen in Stellung gehen lassen. Diese seien von verschiedenen Einheiten abgezogen worden und hätten freie Hand, zu schießen, sollten Leben in Gefahr sein.

Anlass der Demos ist der Beginn von Feiern in Israel zum bevorstehenden 70. Jahrestag der Gründung des modernen Israels am 15. Mai 1948. Die Proteste sollen auch mindestens solange andauern und stehen unter dem Titel "Marsch der Rückkehr", denn die Einwohner des schmalen Küstengebiets sollten dabei in Richtung der israelischen Grenze gehen. Die Organisatoren der islamistischen Hamas betonen, die Proteste würden friedlich sein, es würden auch ganze Familien daran teilnehmen. Mehrere Zeltlager sollen in der Nähe der Grenzlinie entstehen.

Des einen Freud, des anderen Leid

Palästinenser und andere Araber begehen den 15. Mai als "Nakba"-Tag, den "Tag der Katastrophe", weil im Zuge des Ersten Nahostkriegs 1948 rund 700.000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden. Mindestens fünf Millionen Palästinenser müssten heute ein Rückkehrrecht haben, heißt es, was Israel kategorisch verneint.

Israels Armee hat zusätzlich eine "No go"-Zone ausgerufen, die sich entlang der Grenze noch mindestens mehrere Hundert Meter ins Gebiet von Gaza erstreckt, also über den Grenzzaun hinaus. Aus dem Generalstab hieß es, man werde weder die Beschädigung der Grenzanlagen noch "Masseninfiltration" zulassen.

Die israelischen Grenzwächter sind seit Jahren Störangriffen vor allem junger palästinensischer Männer und Jugendlicher ausgesetzt, die Steine, Stahlkugeln und Brandsätze über die Grenze schießen. Darüber hinausgehenden Beschuss mit Raketen beantworten Artillerie und Kampfflugzeuge mit Gegenangriffen.

(Reuters)

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