Marokkaner wegen Terrorverdachts in Italien festgenommen

Italienischer Polizeibeamter
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Der Marokkaner wird beschuldigt, Mitglied einer fundamentalistischen Zelle zu sein, die zu Terroraktivitäten aufhetzte.

Die italienischen Ermittler verschärfen ihre Offensive gegen den islamischen Fundamentalismus. Ein in Italien lebender Marokkaner ist am Freitag unweit der piemontesischen Stadt Cuneo wegen Terrorverdachts festgenommen worden, wie die Polizei mitteilte. Der Mann wird beschuldigt, Mitglied einer fundamentalistischen Zelle zu sein, die zu Terroraktivitäten aufhetzte. In Raum von Turin war am Mittwoch bereits ein Marokkaner mit Kontakten zum Islamischen Staat (IS) festgenommen worden, der angeblich einen Attentat mit einem Lkw plante.

Über ein Jahr nach dem Anschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt mit 12 Toten und 70 Verletzten hatte die italienische Polizei am Donnerstag fünf mutmaßliche Kontaktleute des tunesischen Attentäters Anis Amri festgenommen. Vier der Festgenommenen sind Tunesier, der fünfte ist ein Palästinenser. Die Ermittlungen betrafen insgesamt 20 Personen.

Razzien in Rom, Caserta und Neapel

Zu den Verdächtigen zählt ein in der Stadt Latina südlich von Rom wohnhafter Tunesier, der Amri den Ermittlern zufolge gefälschte Ausweispapiere für seine Flucht besorgen wollte. Weitere Razzien gab es unter anderem in Rom, Caserta und Neapel. Die italienische Polizei wirft den Festgenommenen "internationalen Terrorismus", Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Urkundenfälschung und Beihilfe zur illegalen Einwanderung vor.

Die Polizei in Rom hat für die Osterwoche schärfste Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. Die Exekutive plant strenge Sicherheitsmaßnahmen auf Flughäfen, Bahnhöfen und rund um den Vatikan. Auch auf Spürhunde und Videoanlagen will die Polizei verstärkt zurückgreifen, um einen reibungslosen Verlauf der Osterfeierlichkeiten zu garantieren. Tausende Carabinieri, Polizisten und Soldaten sind in Rom eingesetzt, um die U-Bahn-Stationen zu kontrollieren. Sie sind insbesondere rund um das Kolosseum im Einsatz, wo Papst Franziskus am Karfreitagabend mit mehreren Zehntausend Menschen den Kreuzweg beten wird. Dort wurde eine weite Sperrzone angelegt.

(APA)

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