Deutsche Post verteidigt Daten-Geschäfte der Tochter

FILE PHOTO: A Deutche Post sign stands in front of the Bonn Post Tower in Bonn
FILE PHOTO: A Deutche Post sign stands in front of the Bonn Post Tower in BonnREUTERS
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Zwei Parteien sollen im Wahlkampf für straßengenaue Analysen jeweils einen fünfstelligen Betrag bezahlt haben. Die Post dementiert. Sie will keine personenbezogenen Daten weitergegeben haben.

Ein Zeitungsbericht über den angeblichen Verkauf von Daten durch die Deutsche Post an politische Parteien hat für Wirbel gesorgt. Laut "Bild am Sonntag" veräußert die Deutsche Post Direkt GmbH seit 2005 Daten an Parteien. CDU und FDP hätten im Bundestagswahlkampf für straßengenaue Analysen jeweils einen fünfstelligen Betrag bezahlt.

Die Post-Tochter werbe damit, in Deutschland mehr als eine Milliarde Einzelinformationen für etwa 20 Millionen Häuser mit rund 34 Millionen Haushalten zur Verfügung zu haben. Die Post verwies darauf, grundsätzlich zu vertraglichen Kundenbeziehungen keine Auskunft zu geben. Es würden dabei keine personenbezogenen Daten, sondern nur statistische Wahrscheinlichkeitswerte dargestellt. Die Daten bezögen sich somit nicht auf einzelne Haushalte.

Die FDP habe keine personenbezogenen Daten erworben, erklärte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Marco Buschmann. Aus der CDU-Parteizentrale in Berlin hieß es: "Wir haben selbstverständlich keine Daten über Einzelhaushalte gekauft." Man habe sich nach dem Vergleich mehrerer Angebote für das der Post entschieden. "Es wurde im Rahmen des Haustürwahlkampfes die statistische CDU-Wahlwahrscheinlichkeit für einen Straßenabschnitt geliefert."

Dass Firmen gesammelte Daten an politische Parteien verkaufen, ist nicht neu. An der Börse war das Thema Datensicherheit zuletzt mehrfach hochgekocht. Facebook steht zum Beispiel unter Druck von Werbekunden, Investoren und Nutzern, mehr Datenschutz und Transparenz zu gewährleisten. Die britische Firma Cambridge Analytica soll Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt haben, um den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen.

(APA/Reuters)

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