Japans Premier Shinzō Abe im Tief

Japans Regierungschef, Shinzō Abe.
Japans Regierungschef, Shinzō Abe.(c) APA/AFP/BEHROUZ MEHRI
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Rücktrittsgerüchte begleiten Abes USA-Visite.

Tokio. Inmitten sinkender Umfragewerte im Zuge mehrerer Korruptionsaffären und Rücktrittsgerüchte trat Japans Regierungschef, Shinzō Abe, eine USA-Reise an, bei der er am Dienstag mit Präsident Donald Trump in dessen Residenz Mar-a-Lago in Florida zusammentrifft. Laut einer Umfrage des Senders Nippon TV sind Abes Popularitätswerte auf unter 27 Prozent gerutscht – den niedrigsten Stand seit seiner Amtsübernahme im Dezember 2012. Mehr als zwei Drittel der Japaner haben ihr Vertrauen in den Premierminister verloren.

Am Wochenende forderten rund 50.000 Demonstranten vor dem Parlament in Tokio seinen Rücktritt. „Die Lage wird gefährlich“, sagte Ex-Premier Jun'ichirō Koizumi. Er rechnet damit, dass Abe im Juni sein Amt niederlegt, wenn die Sitzungsperiode im Parlament zu Ende geht.

Die Vorwürfe gegen Shinzō Abe beziehen sich darauf, Freunde bei der Einrichtung einer Tierarztschule bevorzugt zu haben und öffentlichen Grund günstig an eine Schule verkauft zu haben, die mit seiner Frau in Verbindung steht. Der Premier bestreitet die Vorwürfe. Zudem steht das Finanzministerium wegen eines Skandals um sexuellen Missbrauch unter Beschuss. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2018)

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