Atomstreit: Iran droht USA mit "drastischen Maßnahmen"

Außenminister Mohammed Javad Sarif   versichert, dass der Iran nicht nach einer Atombombe strebe
Außenminister Mohammed Javad Sarif versichert, dass der Iran nicht nach einer Atombombe strebe(c) REUTERS (KIM KYUNG-HOON)
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Außenminister Mohammed Javad Sarif versichert, dass der Iran nicht nach einer Atombombe strebe. Doch pocht er darauf, dass die USA das internationale Atomabkommen einhalten.

Der Iran hat gedroht, im Falle eines Ausstiegs der USA aus dem 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommen die Urananreicherung "energisch" wieder aufnehmen zu wollen. Zudem würden weitere "drastische Maßnahmen" erwogen, sagte Irans Außenminister Mohammed Javad Sarif am Samstag in New York. Die europäischen Partner mahnte er, US-Präsident Donald Trump zum Verbleib im Abkommen zu drängen.

Zarif versicherte, dass der Iran nicht nach einer Atombombe strebe. Die "wahrscheinliche" Antwort auf einen Rückzug der USA aus dem Abkommen sei aber die erneute Urananreicherung. "Wir werden unsere nukleare Anreicherung energisch verfolgen", sagte Zarif, der sich wegen eines UN-Treffens in den USA aufhielt.

Trump hat gedroht, das Atomabkommen aufzukündigen, wenn es nicht bis zum 12. Mai verschärft wird und neue Einschränkungen für das iranische Raketenprogramm vereinbart werden. Teheran hat jegliche Nachverhandlungen abgelehnt.

Die Zukunft des Iran-Abkommens wird ein wichtiges Thema beim bevorstehenden Staatsbesuch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Washington sein, der am Montag beginnt. Am Freitag reist dann die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gesprächen in die US-Hauptstadt.

Zarif forderte die Europäer dazu auf, Trump zum Verbleib im Atomabkommen zu drängen, falls die USA ihre "Glaubwürdigkeit in der internationalen Gemeinschaft behalten" wollten. Er wies außerdem darauf hin, dass im iranischen Parlament weitere "drastische Maßnahmen" diskutiert würden, ohne Details zu nennen.

Der Iran hatte sich im Atomabkommen dazu verpflichtet, seine Urananreicherung drastisch herunterzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug wurden wegen des iranischen Atomprogramms verhängte Strafmaßnahmen schrittweise aufgehoben. Die Anreicherung von Uran ist eine wichtige Voraussetzung für die Herstellung von Atomwaffen.

(APA/AFP)

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