Das italienische Sizilien ist für manche das Paradies und für andere die Hölle. Wie auch immer. Wer den Aufstieg der Protestpartei „Fünf-Sterne“ verstehen will, muss hierhin. Ein Besuch.
Fußballer wollte er werden. Aber das hat nicht geklappt. Antonio Tavilla schaut verträumt in das halbvolle Glas, das vor ihm auf dem Tisch steht. In dieser kleinen Bar mitten in Catania, wo das Bier nur 2,50 Euro kostet. „Das Problem, das Italien hat, ist das gleiche, an dem auch der italienische Fußball krankt“, sagt er nach längerem Nachdenken. „Wir investieren nicht in die Kinder. Die Schulen, die Strukturen – alles hier ist alt und kaputt.“
Der 31-Jährige kommt gerade von der Arbeit. Seit acht Jahren verdient Antonio sein Geld als Kellner. Das Gymnasium hat er abgebrochen. Herumgekommen ist er viel: Er hat in England, Holland und auch schon in der Karibik serviert. „Aber meine Heimat bleibt einfach Catania“, schwärmt er und schaut sich um. „Hier hast du alles: das Meer, die Berge und die Sonne. Im Grunde ist es perfekt, das Paradies.“ Es gebe hier nur dieses eine Problem.