Obama fordert Kampf gegen Diskriminierung im Geiste Mandelas

Former U.S. President Barack Obama delivers the 16th Nelson Mandela annual lecture, marking the centenary of the anti-apartheid leader´s birth, in Johannesburg
Former U.S. President Barack Obama delivers the 16th Nelson Mandela annual lecture, marking the centenary of the anti-apartheid leader´s birth, in Johannesburg(c) REUTERS (Siphiwe Sibeko)
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Im Westen sieht Ex-US-Präsident Barack Obama Parteien mit nationalistischer Agenda auf dem Vormarsch, wie er bei seiner Rede zum 100. Geburtstag Nelson Mandelas sagte - und lobte die französische Fußball-Nationalmannschaft.

Der einst von Nelson Mandela angeführte Kampf gegen die Diskriminierung von Menschen anderer Hautfarbe muss nach Ansicht des früheren US-Präsidenten Barack Obama weitergeführt werden. Solche Diskriminierung sei sowohl in den USA als auch in Südafrika weiter eine Tatsache, sagte Obama am Dienstag in Johannesburg vor Tausenden Zuhörern bei einer Rede zu Ehren des Anti-Apartheidkämpfers.

Der 2013 verstorbene Friedensnobelpreisträger Mandela wäre am Mittwoch 100 Jahre alt geworden. Obama fügte hinzu, die Jahrzehnte der Diskriminierung hätten zu großer Ungleichheit und Armut geführt. Es gebe immer noch zu viele Menschen, die sich von Menschen bedroht fühlten, die nicht wie sie selbst aussähen oder sprächen. Im Westen gebe es inzwischen mehr Parteien, die eine offen nationalistische Agenda vertreten.

Französische Nationalmannschaft Vorbild für die Welt

Der spätere Staatspräsident Mandela hingegen habe die "Hoffnung der Besitzlosen in der ganzen Welt auf ein besseres Leben dargestellt", sagte Obama. "Ich glaube an Nelson Mandelas Vision (...) von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit." Mandela sei ein "Gigant der Geschichte", sagte Obama. Sogar aus seiner kleinen Gefängniszelle heraus habe Mandela viele Menschen - darunter auch ihn selbst - inspiriert, sagte Obama.

Obama zeigte in seiner Rede auch auf die französische Fußball-Nationalmannschaft, die ein Vorbild für die Welt sei: Durch Gleichberechtigung könne eine Gesellschaft auf die Talente, Energie und Fähigkeiten all ihrer Mitglieder zurückgreifen. "Wenn du daran zweifelst, dann frage einfach die französische Fußballmannschaft", sagte er. "Nicht all die Leute sehen für mich wie Gallier aus. Aber sie sind Franzosen. Sie sind Franzosen!"

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa sagte, Mandela habe sein Leben dem Dienst an den Menschen gewidmet. "Sein Kampf und seine Opfer haben das Leben von Millionen berührt und werden auch den kommenden Generationen noch eine Inspiration sein", sagte Ramaphosa. An der Veranstaltung in Johannesburg nahmen unter anderem auch Mandelas Witwe Graca Machel und der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan teil.

(APA)

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