Der italienische Innenminister ist auf der berühmten Balearen-Insel künftig unerwünscht. Der Grund für die Entscheidung des Inselrates: die Einwanderungspolitik Salvinis.
Der Inselrat der spanischen Insel Mallorca hat den italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen seiner Einwanderungspolitik zur "unerwünschten Person" erklärt. Ein diesbezüglicher Antrag, den die Partei Podemos eingebracht habe, sei einstimmig angenommen worden, berichteten italienische Medien.
Der Inselrat würdigte die "riesige humanitäre Leistung" von NGO wie "Proactiva Open Arms" und "Lifeline" bei der Rettung Zehntausender Menschen "vor dem sicherem Tod im Mittelmeer". Podemos verurteilte die Aussagen Salvinis, die "voller Ausländerfeindlichkeit und menschenverachtend" seien. Salvini wurde auch wegen seines Vorschlags einer Zählung der in Italien lebenden Roma-Minderheit kritisiert.
Italien wollte nur Überlebende aufnehmen
Salvini reagierte gelassen auf die Initiative des mallorquinischen Inselrats. "Ich bin auf Mallorca nicht willkommen? Ich pfeife darauf. Ich urlaube in Italien", twitterte der Minister.
Vor einer Woche war ein NGO-Schiff mit einer geretteten Frau und zwei Leichen an Bord in Mallorca eingetroffen. Die "Astral" war nach viertägiger Fahrt in den Hafen von Palma eingelaufen. Italiens rechte Regierung hatte der Nichtregierungsorganisation "Proactiva Open Arms" zwar einen Hafen zugewiesen. Rom wollte sich allerdings nur um die Überlebenden, nicht aber um die Toten der Flucht über das Mittelmeer kümmern. Daraufhin steuerte das Schiff Spanien an.
(APA)