Ex-Trump-Mitarbeiterin fordert Amtsenthebungsverfahren gegen Trump

Die frühere Mitarbeiterin des Weißen Hauses, Omarosa Manigault Newman
Die frühere Mitarbeiterin des Weißen Hauses, Omarosa Manigault NewmanAPA/AFP/SAUL LOEB
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Omarosa Manigault Newman veröffentlichte heimliche Tonbandaufnahmen aus dem Weißen Haus, heute erscheint ihr Enthüllungsbuch über den US-Präsidenten. Trump wehrt sich: "Sie war bösartig, aber nicht schlau."

Die frühere Mitarbeiterin des Weißen Hauses, Omarosa Manigault Newman, hat ihren Willen zu einer Zusammenarbeit mit dem US-Sonderermittler in der Russland-Affäre, Robert Mueller, erklärt. Sie sei bereits von Muellers Büro kontaktiert worden, sagte Manigault Newman dem Sender MSNBC. "Wenn sein Büro erneut anruft, werde ich alles mit ihnen teilen, was sie wollen", sagte die frühere Mitarbeiterin von US-Präsident Donald Trump.

Es solle ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet werden, meinte sie. Sie ist die erste ehemalige Mitarbeiterin des US-Präsidenten, die ein sogenanntes "Impeachment" verlangt. Manigault Newman, die durch Trumps Reality-Show "The Apprentice" bekannt wurde, war nach Trumps Wahlsieg zur Kommunikationsdirektorin des Büros des Weißen Hauses für öffentliche Beteiligung ernannt worden. Als einzige Afroamerikanerin war sie damit Teil Trumps engsten Beraterteams.

In den Ermittlungen Muellers geht es schwerpunktmäßig um mutmaßliche russische Wahlkampf-Einmischungen zugunsten Trumps sowie den Verdacht einer möglichen Verwicklung von Trump-Mitarbeitern in diese Interventionen. Die Ermittlungen haben bisher zu Anklageerhebungen gegen 31 Verdächtige geführt, darunter vier frühere Trump-Mitarbeiter und 26 Russen. Trump prangert die Ermittlungen regelmäßig als "Hexenjagd" an.

Ein Weißes Haus, "in dem jeder lügt"

Manigault Newman hatte zuvor heimliche Tonbandaufnahmen aus dem Weißen Haus veröffentlicht, am heutigen Dienstag erscheint ihr Enthüllungsbuch "Unhinged" (auf deutsch etwa: "Gestört" oder "Aus den Angeln gehoben"). Sie begründete die Veröffentlichung der Mitschnitte ihrer Gespräche mit Stabschef John Kelly und Trump damit, dass sie sich selbst habe schützen wollen in einem Weißen Haus, "in dem jeder lügt".

Trump reagierte am Montag erbost. "Die verrückte Omarosa, die bereits drei Mal auf Apprentice gefeuert wurde, wurde nun zum letzten Mal gefeuert", schrieb er auf Twitter. Sie hat es nie geschafft, wird es nie schaffen. Sie hat mich um einen Job angefleht, mit Tränen in den Augen. Ich habe ok gesagt. Die Menschen im Weißen Haus haben sie gehasst. Sie war bösartig, aber nicht schlau."

Zudem erklärte er, Manigault Newman habe eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet. Damit räumte der Präsident zugleich erstmals ein, dass Regierungsmitglieder zur Unterzeichnung derartiger potenziell illegaler Vereinbarungen aufgefordert wurden. Die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) erklärte, wenn Regierungsmitarbeitern damit ein Preisgeben aller bei der Arbeit erworbenen Informationen untersagt werde, verstießen solche Abmachungen gegen die Verfassung.

(APA/AFP/red.)

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