Vergiftungsverdacht: Pussy Riot-Mitglied wieder bei Bewusstsein

Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow
Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow imago/ITAR-TASS
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Der russische Regierungskritiker Pjotr Wersilow wurde nach Berlin gebracht, um dort weiterbehandelt zu werden.

Der mit Verdacht auf eine Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferte Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow ist wieder bei Bewusstsein und soll zur Weiterbehandlung nach Deutschland gebracht werden. Wersilow habe die Intensivstation eines Moskauer Krankenhauses verlassen können, sagte Wersilows Lebensgefährtin Veronika Nikulschina am Freitagabend der russischen Nachrichten-Website "Medusa".

Der 30-jährige Aktivist solle in einer Berliner Klinik weiterbehandelt werden. Wersilow leide aber weiter an Halluzinationen, sagte Nikulschina. Sie bekräftigte den Verdacht, das Mitglied der Protest-Gruppe Pussy Riot sei "mit etwas wie Atropin" vergiftet worden .

Der 30-jährige Regierungskritiker, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft hat, war am Dienstagabend ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er nach Angaben seiner Lebensgefährtin nach einer Gerichtsanhörung sein Seh- und Sprechvermögen verloren hatte. Am Donnerstag wurde er auf die Intensivstation des renommierten Sklifossowski-Instituts verlegt.

Behandlung in Berlin

Wersilow werde nach Berlin gebracht, um dort weiterbehandelt zu werden, sagte Nikulschina. Sie und seine Mutter würden ihn begleiten.

Wersilow und Nikulschina gehören zu einer Gruppe von vier Pussy-Riot-Mitgliedern, die beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft im Juli in Polizeiuniformen auf das Spielfeld gestürmt waren, um gegen die Unterdrückung politisch Andersdenkender in Russland zu protestieren. Wegen des Protestes saßen sie 15 Tage in Haft.

Wersilow ist Gründer der Website MediaZona, die über Gerichtsverfahren gegen Menschenrechtsaktivisten berichtet. In jüngster Zeit arbeitete er an einem Dokumentarfilm über einen der drei russischen Journalisten, die im August bei Recherchen über eine russische Söldnergruppe in der Zentralafrikanischen Republik getötet worden waren.

(APA/AFP)

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