Schwedens Parlament spricht Regierungschef Löfven Misstrauen aus

Der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven.
Der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven.(c) Reuters
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Der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven führt die Regierung trotzdem kommissarisch bis Ende der Koalitionsverhandlungen weiter.

Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven hat am Dienstag die Vertrauensabstimmung im Parlament verloren. Er wird nun die Geschäfte kommissarisch bis zu einer Regierungsbildung leiten. Allerdings ist noch unklar, wer die nächste Regierung bilden wird, da keiner der großen politischen Blöcke die Mehrheit hat. Löfven erklärte, er werde weiter versuchen, ein Regierungsbündnis zu schmieden und sehe dafür gute Chancen.

Nach den Zugewinnen der rechtspopulistischen Schwedendemokraten bei der Parlamentswahl am 9. September stehen sich das rot-grüne Regierungsbündnis und eine Allianz aus oppositionellen Mitte-Rechts-Parteien mit jeweils rund 40 Prozent gegenüber. Löfvens Bündnis verfügt im "Riksdag", dem Parlament, lediglich über einen Sitz mehr als die Oppositionsallianz. Deren Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, Ulf Kristersson, hatte Löfven zum Rücktritt aufgefordert, was der wiederum ablehnte.

Experten erwarten, dass Kristersson nun mit der Bildung einer Regierung beauftragt wird. Er benötigt dafür aber Unterstützung entweder der rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die seit dem Einzug der Partei in das Parlament im Jahr 2010 von allen Seiten gemieden wurden, oder des linken Zentrums. Löfvens Sozialdemokraten haben es bereits ausgeschlossen, mit einer Allianz-Regierung zusammenzuarbeiten.

Der Chef der Schwedendemokraten, Jimmie Akesson, wiederholte am Dienstag, seine Partei werde jede Regierung stürzen, die kein Wort über die Einwanderungs-, Gesundheits-, Renten- und Sicherheitspolitik verliert. "Wenn Ulf Kristersson Premierminister werden will, kann das nur mit meiner Hilfe geschehen", sagte er gegenüber dem schwedischen Fernsehen.

(APA/AFP/dpa)

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