Israel genehmigt 31 Wohnungen für jüdische Siedler in Hebron

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September 7 2018 Hebron West Bank Palestinian Territory Palestinian protesters take part durimago/ZUMA Press
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Erstmals seit 2002 entsteht ein neues Großprojekt in der Stadt Hebron. Dort leben 800 jüdische Siedler unter rund 20.000 Palästinensern.

Die israelische Regierung hat grünes Licht für den Bau von 31 Wohnungen in der Stadt Hebron gegeben. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman teilte die Entscheidung im Anschluss an eine Kabinettssitzung am Sonntag an. Es ist das erste Mal seit 2002, dass in der Stadt im besetzten Westjordanland, in der rund 800 schwer bewachte jüdische Siedler inmitten von rund 20.000 Palästinensern leben, neue Wohnungen errichtet werden.

Hebron bekomme "erstmals seit mehr als 20 Jahren ein neues jüdisches Viertel auf dem Gelände der derzeitigen Militärkaserne", erklärte Lieberman von der nationalistischen Partei Yisrael Beitenu (Unser Haus Israel). Lieberman sprach von einer "neuen wichtigen Etappe" bei der Stärkung des Siedlungsausbaus in Judäa-Samaria, wie religiöse und nationalistische Kräfte in Israel das Westjordanland nennen.

Das Bauprojekt soll 31 Wohnungen und zwei Kindergärten umfassen. Die Gebäude sollen an der Al-Shuhada entstehen, einer einstmals sehr belebten Einkaufsstraße, die zum Grab der Patriarchen führt, einem im Judentum verehrten Ort, an dem sich der Tradition zufolge die Ruhestätten der drei Urväter Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen befinden sollen. Unter der Besatzung ist die Straße jedoch zu einer Geisterstraße verkommen.

Die Behörden hatten das umstrittene Bauvorhaben bereits im Oktober vergangenen Jahres angekündigt, bisher fehlt ihm jedoch die Genehmigung durch das Kabinett, wie die israelische Organisation "Frieden Jetzt", die gegen den Siedlungsbau ist, mitteilte. Das Baugelände sollte nach Ansicht der Aktivisten an die Gemeinde Hebron zurückgegeben werden. Die jüdischen Siedlungsbauten in Hebron sind ein ständiger Konfliktherd in der Stadt.

(APA/AFP)

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