Kurz zu Serben in Kosovo-Frage: "Vergangenheit Vergangenheit sein lassen"

Chancellor of Austria Sebastian Kurz visit Serbia 05 11 2017 Belgrade Serbia Chancellor of Aust
Chancellor of Austria Sebastian Kurz visit Serbia 05 11 2017 Belgrade Serbia Chancellor of Austimago/Pixsell
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Man sei "noch meilenweit" von einer Lösung mit dem Kosovo entfernt, sagte Serbiens Präsident Vucic. Ein erfolgreicher Abschluss des Dialogs sei "Grundvoraussetzung für einen EU-Beitritt", so Kanzler Kurz.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die serbische Bevölkerung am Montag aufgerufen, in der Kosovo-Frage "die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen", um zu Frieden und Stabilität zu kommen. Die Serben müssten sich bewusst sein, dass eine Lösung des Konflikts "Grundvoraussetzung für den EU-Beitritt des Landes" sei, so Kurz bei einem Treffen mit Serbiens Präsident Aleksandar Vucic in Belgrad.

Vucic erklärte bei der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen, Belgrad und Prishtina seien "noch meilenweit" von einer Lösung zur Normalisierung ihrer Beziehungen entfernt. Aber es sei "lebenswichtig" für Serbien sei, eine Lösung mit seiner einstigen Provinz, die 2008 ihre Unabhängigkeit erklärte, zu finden, betonte Vucic. Zwar gebe es noch keinen Termin für ein weiteres Treffen des EU-geführten Dialogs mit seinem kosovarischen Amtskollegen Hashim Thaci in Brüssel "aber wir sind jederzeit bereit", so der serbische Präsident.

Gespräche liegen auf Eis

Kurz betonte, es sei "ganz entscheidend, dass der Dialog zu einem erfolgreichen Abschluss kommt". Er sprach von einer "einmaligen Chance die Geschichte Geschichte sein zu lassen". Er wiederholte die Position, dass sich Österreich einer Vereinbarung, die es in der Region gebe und die Frieden stifte, nicht entgegenstellen werde.

Der von der EU geleitete Dialog zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina liegt seit Anfang September auf Eis. Vucic ließ ein vereinbartes Treffen mit Thaci in Brüssel kurzfristig platzen. Im Sommer hatten die beiden Staatschefs eine mögliche Einigung auf "Grenzkorrekturen" ins Spiel gebracht, um den jahrelangen Streit zu lösen. Serbien lehnt es nach wie vor ab, die 2008 verkündete Unabhängigkeit seiner einstigen Provinz anzuerkennen.

Im Rahmen seiner Kurzvisite am Westbalkan besucht der Bundeskanzler am Dienstag auch den Kosovo. Auf beiden Seiten will Kurz nach eigenen Worten "zu weiteren Fortschritten im Dialog ermutigen". In Belgrad traf Kurz am Montagabend auch noch mit Regierungschefin Ana Brnabic zusammen. Im Anschluss reist der Bundeskanzler nach Pristina weiter. Treffen mit Präsident Hashim Thaci und Premier Ramush Haradinaj sind am Dienstagvormittag geplant.

(APA)

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