Warum die Suche nach Frieden in Libyen so schwierig ist

Bei der Konferenz in Palermo kam es zu Entspannungssignalen.
Bei der Konferenz in Palermo kam es zu Entspannungssignalen.(c) APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Mit einer Versöhnungskonferenz in Palermo wollte Italiens Regierung die Lage in Libyen entspannen. Doch zahlreiche Player verfolgen ganz eigene Interessen.

Wien/Palermo. Es war ein ehrgeiziges Unterfangen der italienischen Regierung: Alle wichtigen Player sollten an einen Tisch gebracht werden, um die Weichen für eine Normalisierung im Bürgerkriegsland Libyen zu stellen. Bei der Konferenz in Palermo kam es zu Entspannungssignalen: Erstmals seit Monaten trafen am Dienstag die libyschen Rivalen Premier Fayez al-Sarraj und General Khalifa Haftar zusammen. Einen diplomatischen Durchbruch gab es aber nicht. Das ist auch nicht einfach. Grundsätzlich ist man sich zwar in Europa einig, dass Libyen stabilisiert werden sollte: wegen der ökonomischen Interessen in dem rohstoffreichen Land, und weil über Libyen wichtige Flüchtlingsrouten führen. Darüber, wie das erreicht werden soll, sind sich aber Italien und Frankreich nicht immer einig. Und in Libyen selbst sind zahlreiche Kräfte am Werk.

Die anerkannte Regierung

Premier Sarraj hat eine schwierige Aufgabe inne. Seine Einheitsregierung wurde Ende 2015 auf Vermittlung der UNO gebildet. Damals kämpften zwei konkurrierende Regierungen um die Macht. Die eine residierte in der Hauptstadt Tripolis, die andere in Tobruk im äußersten Osten Libyens. Der internationale Plan war: Man schafft eine neue Regierung, die statt den beiden anderen die Geschäfte übernimmt, und eint damit das Land. Doch diese Hoffnungen haben sich nicht wirklich erfüllt. Das international anerkannte Kabinett von Premier Sarraj verfügt nur über wenig Macht.

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