Die deutsche Europa-Abgeordnete Rebecca Harms kritisiert ein falsches Verständnis von Dialogpolitik. Schlüssel für mehr Gewicht der EU sei ihre Unabhängigkeit in Energiefragen.
Die Presse: Nach der Kaperung ukrainischer Militärschiffe im Asowschen Meer durch Russland werden die EU-Sanktionen nicht merklich verschärft. Gibt man damit dem Kreml nicht zu verstehen, dass er mit seiner Politik des Stärkeren nichts zu befürchten hat?
Rebecca Harms: Schon seit dem vergangenen Sommer erleben wir eine schrittweise Eskalation, eine Kanonenbootpolitik Russlands. Die Blockade von Schiffen im Asowschen Meer nach dem Zwischenfall geht weiter, trotz Forderungen sie zu beenden. Wladimir Putin und diejenigen, die im Kreml das Sagen haben, denken, sie können weiterhin machen, was sie für richtig halten.