"Gelbwesten"-Anführer Drouet fordert Treffen mit Macron

Er ist eines der Sprachrohre der "Gelbwesten" in Frankreich, Eric Drouet.
Er ist eines der Sprachrohre der "Gelbwesten" in Frankreich, Eric Drouet.APA/AFP/ZAKARIA ABDELKAFI
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Die Bewegung will den Präsidenten persönlich treffen oder die "Gelbwesten" drohen mit einer härteren Gangart bei ihren Protesten in Frankreich.

Die "Gelbwesten" in Frankreich haben von Präsident Emmanuel Macron schnellstmöglich ein Treffen verlangt und mit einer Ausweitung ihrer Proteste gegen die Regierung gedroht. In einem offenen Brief warf eine der Führungsfiguren der "Gelbwesten"-Bewegung, Eric Drouet, dem Staatschef vor, sich gegenüber den Forderungen des Volkes "taub" zu stellen.

"Viele Gelbwesten verlieren die Geduld und seien Sie sich im Klaren darüber, dass manche leider nicht ewig ruhig bleiben werden", hieß es in dem Brief, der auch über die sozialen Netzwerke verbreitet wurde. Drouet forderte ein Treffen mit Macron "zum x-ten Mal", wie er im Namen der von ihm gegründeten Gruppe "Frankreich in Wut!!!" schrieb. Die "Gelbwesten" seien offen für den Dialog, "aber nicht unter den einseitigen Bedingungen des Elysee-Palastes". Konkrete eigene Forderungen nannte Drouet in dem offenen Brief nicht, doch demonstriert die "Gelbwesten"-Bewegung seit Wochen für eine Stärkung der Kaufkraft der Franzosen, darunter niedrigere Steuern. Zugeständnisse von Macron wie einen höheren Mindestlohn lehnten die "Gelbwesten" als völlig unzureichend ab.

Drouet erklärte nun, sollte Macron weiter auf seiner Position beharren, "wird das Volk die Macht wieder übernehmen". Die nächsten Wochen würden "ziemlich hart für Frankreich", kündigte er an. "Mehr denn je wird die Bewegung sich verstärken." Am Tag, in der Nacht, am Wochenende und unter der Woche würden die "Gelbwesten" präsent sein: "Wir fürchten nichts mehr".

Die "Gelbwesten" demonstrieren seit November, teils kam es bei den Protesten auch zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei. Nach einem Rückgang bei den Teilnehmerzahlen zu Weihnachten waren an den vergangenen beiden Wochenenden erneut über 80.000 Menschen landesweit auf die Straßen gegangen.

(APA/AFP)

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