Rotes Halstuch gegen gelbe Westen in Paris

Statt der angekündigten 20.000 sind nun aber zum Auftakt dieser Gegendemonstrationen kaum 1000 Menschen zum Nation-Platz gekommen, um gemeinsam zur Bastille zu marschieren.
Statt der angekündigten 20.000 sind nun aber zum Auftakt dieser Gegendemonstrationen kaum 1000 Menschen zum Nation-Platz gekommen, um gemeinsam zur Bastille zu marschieren.(c) REUTERS (BENOIT TESSIER)
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Unterstützungskundgebung für Präsident Macron blieb kleiner als erwartet.

Paris. Gibt es in Frankreich eine „schweigende Mehrheit“, die gegen die anhaltenden Proteste der „Gelbwesten“ an jedem Samstag ist – und vor allem gegen die Krawalle am Rande der Demonstrationen? Die Frage wurde auch durch den Marsch der „Foulards rouges“ am Sonntag in Paris nicht geklärt. Denn die Teilnehmerzahl bei dieser Gegendemonstration mit roten Halstüchern blieb weit unter den Erwartungen der Organisatoren.

Ihnen ging es angeblich nicht darum, gegen die Gelbwesten zu demonstrieren, sondern für die Grundfreiheiten der Republik, für Ruhe und Ordnung. In diesem Sinne bestehen die Organisatoren, ein Kollektiv von besorgten Bürgern und Bürgerinnen in der Hauptstadt und mehreren Landesteilen, auch darauf, sie seien „unpolitisch“. Im gegenwärtigen, sehr gespannten Klima fällt es allerdings schwer zu glauben, dass diese Initiative nicht zum Ziel hat, den Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu unterstützen.

Um „Missverständnisse“ zu vermeiden, rief die Regierungspartei La République en marche nicht offiziell zur Beteiligung auf und riet ihren Abgeordneten, nur gleichsam privat und ohne ihr Trikolore-Band zur Demonstration zu gehen.

Nur etwa 1000 Teilnehmer

Zu Beginn, als bereits Ende November die Idee einer Mobilisierung gegen die Gelbwesten zirkulierte, wurde erwogen, eine Demonstration für Macron zu organisieren. Damit solle gezeigt werden, dass das Volk in Wirklichkeit hinter dem Staatschef und den Institutionen der Republik stehe.

Statt der angekündigten 20.000 sind nun aber zum Auftakt dieser Gegendemonstrationen kaum 1000 Menschen zum Nation-Platz gekommen, um gemeinsam zur Bastille zu marschieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2019)

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