Ansturm auf das US-Präsidentenamt

Elizabeth Warren bewirbt sich offiziell um die US-Präsidentschaftskandidatur
Elizabeth Warren bewirbt sich offiziell um die US-Präsidentschaftskandidatur Reuters (Jonathan Bachman)
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Die Senatorinnen Elizabeth Warren und Amy Klobuchar steigen für die Demokraten in den Ring. Die Liste für 2020 wird sich noch erweitern.

Washington. Das Bewerberfeld für die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten wird größer – und immer stärker von Frauen dominiert. „Das ist der Kampf unseres Lebens“, sagte die Senatorin Elizabeth Warren am Wochenende in der Kleinstadt Lawrence nördlich von Boston. Anschließend warf sie ihren Hut in den Ring und verkündete – wie von Beobachtern bereits erwartet – ihre Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2020.

Sie kämpfe gegen ein „System, das die Reichen und Mächtigen stärkt und alle anderen mit Dreck bewirft“, sagte die 69-Jährige, die dem linken Parteiflügel der Demokraten entstammt. Mit dem Präsidenten Donald Trump liefert sich Warren gerne Wortgefechte in sozialen Medien, seine Regierung nennt sie die „korrupteste seit Menschengedenken“. Warren will eine höhere Besteuerung von Reichen durchsetzen, strikte Antikorruptionsgesetze, eine Einschränkung der Macht von Lobbyisten sowie eine für alle zugängliche Gesundheitsversorgung.

Warren in Lawrence
Warren in Lawrence Reuters (Brian Snyder)

Kritiker werfen ihr linken Populismus vor. Als Quereinsteigerin kam sie erst spät in die Politik, seit 2013 vertritt sie den Staat Massachusetts im Senat. Zuvor war sie Professorin für Wirtschaftsrecht an der Uni Harvard. Vor Warren hatten die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard, die Senatorin Kamala Harris sowie Senator Cory Booker ihre Kandidatur bekannt gegeben. Somit stehen insgesamt acht chancenreiche Kandidaten mit Politikerfahrung fest, die bereits ihre Kampagnen planen; hinzu kommt ein halbes Dutzend weniger bekannte Bewerber.

Die Achterrunde – vier Männer, vier Frauen – sollte sich am Sonntag noch auf neun erhöhen: Mit der Senatorin aus Minnesota, Amy Klobuchar, will eine weitere Frau in den Ring steigen. Die 58-jährige Juristin machte sich einen Namen im Rahmen der #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt. Anders als die profilierte Parteilinke Warren gehört sie dem moderaten Parteiflügel an. Ihr wird zugetraut, im mittleren Westen punkten zu können. Weitere Bewerbungen könnten das Rennen der Demokraten aber bald nochmals durcheinanderwirbeln – wenn Schwergewichte wie Ex-Vizepräsident Joe Biden oder der linke Senator Bernie Sanders ebenfalls in den Ring steigen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.2.2019)

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