Russische Wahlkampfgelder für Salvinis Lega?

Matteo Salvini
Matteo SalviniREUTERS
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Einem italienischen Medienbericht zufolge finanziert Russland - unter dem Deckmantel eines Ölhandels - die Kampagne der Lega für die EU-Wahl.

Die rechtspopulistische italienische Regierungspartei Lega hat einem Medienbericht zufolge Gespräche mit Vertrauensmännern des russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt, um eine Finanzierung des EU-Wahlkampf der Partei des italienischen Innenministers Matteo Salvini zu vereinbaren. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "L ́Espresso" in seiner am kommenden Sonntag erscheinenden Ausgabe.

Laut dem Vorausbericht des Magazins soll ein Vertrauensmann Salvinis, sein Ex-Sprecher Gianluca Savoini, der Präsident des Unternehmerverbands Lombardei-Russland ist, mit Mitarbeitern Putins über eine Lieferung von drei Millionen Tonnen Öl durch einen russischen Energiekonzern, vermutlich Rosneft, an ein norditalienisches Unternehmen mit einem Preisrabatt verhandelt haben. Von dem Rabatt sollte die Lega profitieren.

"Schwarzbuch der Lega" erscheint

Unter dem Deckmantel eines Ölhandels gehe es um die Finanzierung der Wahlkampagne der Lega durch Russland, so "L ́Espresso". Der Bericht basiert auf einem am kommenden Donnerstag erscheinenden Buch zweier italienischer Journalisten, Giovanni Tizian und Stefano Vergine, mit dem Titel "Il libro nero della Lega" (Das Schwarzbuch der Lega).

Noch unklar ist, ob der Deal mit der Öllieferung tatsächlich abgeschlossen worden sei. "Sollte sich der Verdacht bestätigen, würde das bedeuten, dass Italiens stärkste Regierungspartei Geld von Putin, einem Erzfeind der EU, kassiert", kommentierte die römische Tageszeitung "La Repubblica" in ihrer Freitagsausgabe.

Kooperation mit Putins Partei

Die ausländerfeindliche Lega, die seit Juni in einer Koalition mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung in Rom regiert, hat ebenso wie die FPÖ eine Kooperationsvereinbarung mit Putins Partei Einiges Russland abgeschlossen. Salvini, der sich gegen die EU-Sanktionen gegen Russland ausspricht, hat auch bereits mehrmals Moskau besucht. Die Lega kommentierte den Bericht des Nachrichtenmagazins zunächst nicht.

(APA)

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