Bei ihrem zweiten Treffen in Vietnams Hauptstadt Hanoi müssen der US-Präsident und Nordkoreas Anführer einen Deal finden. Einen unverbindlichen Wohlfühlgipfel darf es nicht wieder geben.
Die Doppelgänger sind bereits eingetroffen. Was der mit Bräunungscreme geschminkte Trump-Darsteller Russel White und Kim-Doppelgänger Howard X am Freitag auf den Stufen der Oper in Hanoi inszenierten, wird schon bald Realität. Ab morgen findet das zweite Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un in Vietnams Hauptstadt statt. Für die Schauspieler freilich steht der Gipfel unter keinem guten Stern: Die vietnamesischen Behörden haben Howard X abgeschoben.
Beide Staatsmänner treffen acht Monate nach ihrer historischen Begegnung in Singapur zum zweiten Mal aufeinander. Eigentlich genug Zeit, um zu klären, was zwischen den USA und Nordkorea möglich ist und was nicht. Während Kim seinem Gegenspieler vorwirft, ihn zur einseitigen Abrüstung zwingen zu wollen, steht Trump daheim unter Druck, nach bislang mageren Fortschritten tatsächlich Resultate vorzuweisen. Dafür wollen die Amerikaner offenbar einen Paradigmenwechsel in ihrer Taktik vollziehen.
Beim Treffen in Singapur hatte Kim Jong-un angeblich seine grundsätzliche Bereitschaft zur „kompletten Denuklearisierung“ zugesagt, jedoch keine konkreten Zusagen gemacht, wie und bis wann Pjöngjang sein Atomwaffen-Arsenal abrüsten will. Trump ließ offen, wie die Gegenleistungen der USA aussehen könnten.