Treffen in Wien: Spitzenmilitärs trotzen der Eiszeit USA-Russland

US-Generalstabschef Joseph F. Dunford.
US-Generalstabschef Joseph F. Dunford.(c) APA/AFP/ANP/BAS CZERWINSKI
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Die Generalstabschefs besprachen, wie Zusammenstöße in Syrien zu vermeiden seien.

Wien. Während das amerikanisch-russische Verhältnis auf diplomatischer und politischer Ebene weiterhin höchst angespannt bleibt, versuchen zumindest die Spitzenmilitärs der beiden Länder einen sachlichen Dialog miteinander zu führen. Bei ihrem Treffen zu Wochenbeginn in Wien bemühten sich US-Generalstabschef Joseph F. Dunford und sein russischer Kollege Waleri Gerassimow um die Vermeidung von Fehleinschätzungen, um mehr Transparenz und um die Vermeidung von Konflikten in Gebieten, in denen die Streitkräfte beider Länder in großer Nähe zueinander operieren.

Das gilt in erster Linie für Syrien, wo beide Staaten militärisch aktiv sind und einander bereits über ihre jeweiligen Lufteinsätze informieren. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt wieder Abstand von seiner Ankündigung genommen, seine Soldaten vollständig aus dem Bürgerkriegsland abzuziehen. 400 US-Soldaten sollen bis auf weiteres in Nordsyrien bleiben – auch, um die dortigen Kurden zu schützen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt erklärt, er und der russische Präsident Wladimir Putin hätten sich darauf verständigt, dass alle ausländischen Streitkräfte sich wieder aus Syrien zurückziehen müssten. Ob dieses Vorhaben auch die russischen Luft- und Marinestützpunkte in Syrien einschließt, sagte Netanjahu nicht. Der freut sich dafür inzwischen darüber, dass die USA ihr hochmodernes Raketenabwehrsystem Thaad in Israel installieren werden. (apa, red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2019)

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