Joe Biden – zu alt, zu männlich?

Bloomberg
  • Drucken

Nachdem der New Yorker Ex-Bürgermeisters Michael Bloomberg eine Präsidentschaftskandidatur ausgeschlossen hat, wartet die Nation auf ein Statement Joe Bidens, des Vizepräsidenten Barack Obamas. Viele aber meinen, er habe sein Timing verpasst.

Wien/Washington. Michael Bloomberg hatte seine Präsidentschaftskandidatur akribisch vorbereitet: Über Monate sondierte der New Yorker Ex-Bürgermeister seine Chancen, studierte Umfragen und Statistiken, heuerte Berater an wie David Plouffe, das Wahlkampf-Mastermind Barack Obamas von 2008, brachte sich auf den neusten Stand in Fragen der Außen- und Verteidigungspolitik und hatte sogar schon ein Wahlkampfhauptquartier im Blick. Geld spielte für den 50-fachen Milliardär ohnehin keine Rolle.

Am Ende sah der nüchterne Rechner indessen keine allzu große Chance für einen Erfolg in einem gedrängten Bewerberfeld bei den Demokraten – und schon gar nicht als Unabhängiger, als der er bereits zwei Mal mit einer Kandidatur kokettiert hatte. „Ich glaube, ich würde Donald Trump bei einer Wahl schlagen“, schrieb der 77-Jährige in einer Kolumne auf Bloomberg News, seiner eigenen Nachrichtenagentur. In den Primaries, den Vorwahlen, die erst in einem Jahr traditionell in Iowa im Mittelwesten beginnen, würde er allerdings einem Gegenkandidaten wie Joe Biden unterliegen, lautet seine Einschätzung.

Bloomberg wird sich auf eine Kampagne gegen den Klimawandel konzentrieren und sich mit aller Kraft und jeder Menge Geld gegen eine Wiederwahl Donald Trumps engagieren, den er als Gefahr für die Demokratie ansieht. Daraus hat er nie ein Hehl gemacht. Und er setzt sich dafür ein, dass ein moderater Herausforderer bei den Demokraten gegen den Präsidenten antritt und kein linksliberaler und progressiver wie Bernie Sanders oder Elizabeth Warren, die Bloomberg in der Vergangenheit wegen seiner Nähe zur Wall Street attackiert haben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Offen schwuler Bürgermeister startet Kampagne um US-Präsidentschaft

Der 37-jährige Demokrat Buttigieg, polyglotter Absolvent der Elite-Uni Harvard, will 2020 gegen Trump antreten.
Beto O'Rourke.
Außenpolitik

Polit-Jungstar will Trump herausfordern

Beto O'Rourke kündigt an, ins Rennen um die Kandidatur der Demokraten einzusteigen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.