Das Gift der weißen Vorherrschaft

50 Paar Schuhe vor der Allerheiligenkirche in Christchurch erinnern an die 50 ermordeten muslimischen Mitbürger.
50 Paar Schuhe vor der Allerheiligenkirche in Christchurch erinnern an die 50 ermordeten muslimischen Mitbürger.(c) AFP (Marty Melville)
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Der Widerstand gegen Zuwanderung schlug zuletzt öfter extrem gewalttätig aus. Der Kampf um die Dominanz der „weißen Rasse“ hat dabei eine lange Tradition.

Wien. Natürlich war es Donald Trump nicht recht, dass ihn der Massenmörder von Christchurch in seinem obskuren Manifest „Der große Austausch“ mit Lob bedacht hatte: Der US-Präsident sei ein „Symbol erneuerter weißer Identität“ hieß es da. Kurz nach dem Massaker in Neuseeland verurteilte Trump den Anschlag des rechtsextremistischen australischen Terroristen zwar, erklärte aber zugleich, er sehe die Ideologie der weißen Vorherrschaft keineswegs als eine wachsende Bedrohung an. Bei den Anhängern dieser Ideologie gehe es lediglich um eine „kleine Gruppe von Leuten mit sehr großen Problemen“.

Seine Ministerin für Heimatschutz, Kirstjen Nielsen, sieht die Dinge doch etwas anders. Sie sieht das Blutbad in Christchurch in einer Reihe mit rechtsradikalen Terrorattacken in den USA: Charleston, Juni 2015 (ein weißer Rassist tötet in einer Kirche neun Afroamerikaner); Charlottesville, August 2017 (ein Rechtsextremist überfährt mit seinem Fahrzeug einen Gegendemonstranten); Pittsburgh, Oktober 2018 (ein antisemitischer Fanatiker erschießt in einer Synagoge elf jüdische Gläubige). Ministerin Nielsen: „Sie wenden alle dieselbe Do-it-yourself-Taktik des Massenmordes an, wie wir beim schrecklichen Angriff auf die muslimischen Gläubigen in Neuseeland gesehen haben.“

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