Der Vizeaußenminister des Kosovo, Anton Berisha, über den stockenden Dialog mit Serbien, die Ablehnung von Grenzänderungen und die Beziehung zum Vatikan.
Vor 20 Jahren hat die Nato Luftangriffe gegen Serbien geflogen, um den Kosovo-Albanern beizustehen. Haben Sie Sorge, dass die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien heute erneut zu einem Konflikt führen könnten?
Anton Berisha: Serbien ist nicht bereit für einen Dialog in der Form, wie er von der EU vorgesehen war: als Normalisierung zwischen zwei Ländern. In Belgrad will man wieder ein Kapitel öffnen, das geschlossen worden ist: eben 1999 mit der Intervention der Nato und dem Abzug der serbischen Truppen aus dem Kosovo; und dann 2008 mit unserer Unabhängigkeitserklärung. Was in Belgrad heute Leute wie der serbische Verteidigungsminister oder der Außenminister sagen, erinnert an die Rhetorik der Milošević-Zeit.