Weil Gerüchte über eine Grenzöffnung im Internet kursierten, wollten Hunderte Menschen von Thessaloniki aus nach Nordmazedonien ziehen. Frauen und Kinder bildeten offensichtlich eine „Vorhut", um Polizeisperren zu überwinden.
Hunderte Migranten haben am Freitag erneut versucht, Polizeisperren vor einem Flüchtlingslager nahe der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki zu durchbrechen. Ihr Ziel ist es, über das nahe Nordmazedonien Richtung Mitteleuropa zu marschieren. Dabei kam es zu Rangeleien mit der Polizei, wie das griechische Fernsehen berichtete.
Die Polizei kritisierte, dass die Migranten Frauen und Kinder als eine Art Vorhut einsetzten, um die Absperrung der Polizisten zu überwinden, berichteten Reporter vom Ort des Geschehens. Bereits am Vortag hatten rund 500 Migranten versucht, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Einige schleuderten Steine auf die Beamten.
Die Idee vom Marsch gen Norden soll durch das Internet verbreitet worden sein. Demnach soll die Grenze zwischen Griechenland und Nordmazedonien angeblich für Migranten aufgemacht werden, wenn sich Migranten massenweise dorthin begeben. Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen warnte die Menschen davor, solchen Gerüchten zu glauben.
Während des Höhepunkts der Migrationskrise 2015/16 war entlang der Grenze zwischen Griechenland und Nordmazedonien ein Zaun gebaut worden. Er steht noch und wird überwacht. Die damalige Balkan-Route führte (und führt noch teilweise) von Griechenland über Nordmazedonien (damals noch Mazedonien genannt), Serbien, Kroatien, Slowenien, (zeitweise) Ungarn und Österreich primär nach Deutschland, Schweden und Holland.
(DPA)