Der Korrespondent des Berliner „Tagesspiegels“ und der „Presse“ kehrt vier Wochen nach seiner Ausreise nach Istanbul zurück. Deutschlands Außenminister Maas hatte mit Amtskollegen Cavusoglu über den Fall gesprochen.
Der Korrespondent Thomas Seibert ist wieder in Istanbul. Die türkische Regierung hat jetzt doch dem langjährigen Türkei- und Nahost-Berichterstatter des Berliner „Tagesspiegels“ und der „Presse“ die Akkreditierung gewährt und ihn eingeladen, ins Land zurückzukehren. Vier Wochen nach seiner Ausreise traf Seibert am Wochenende wieder in Istanbul ein, wo er seit 1997 lebt und arbeitet. „Ich freue mich, dass alle Missverständnisse nun ausgeräumt sind“, sagte Seibert.
Seibert und der ZDF-Korrespondent Jörg Brase hatten die Türkei am 10. März verlassen müssen, weil ihre Anträge auf Verlängerung ihrer Presse-Akkreditierung abgelehnt worden waren. Der Leiter des ZDF-Studios in Istanbul erhielt bereits zwei Tage später eine neue Akkreditierung und kehrte daraufhin in die Türkei zurück. Die Pressekarte ist in der Regel für ausländische Journalisten die Voraussetzung für eine Aufenthaltsgenehmigung in der Türkei.
Der Entzug der Akkreditierung für die beiden Korrespondenten hatte für diplomatische Verstimmungen zwischen Berlin und Ankara gesorgt. Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) nannte das Vorgehen der türkischen Behörden "inakzeptabel". Am Donnerstag war Maas am Rande des NATO-Außenministertreffens in Washington mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu zusammengekommen. In dem Gespräch ging es nach seinen Angaben auch um "Akkreditierungsfragen für Journalisten".
(red., APA )