Nordkoreas Diktator will von Putin Hilfe im Atomstreit. In Wirtschaftsfragen darf er eher auf Unterstützung hoffen.
Moskau. Bevor Kim Jong-un seinen gepanzerten Zug verließ, hatten Helfer mit Tüchern hektisch von außen Griffe und die Tür gereinigt, durch die wenige Minuten später der nordkoreanische Autokrat russischen Boden betreten würde. In schwarzem Mantel und mit schwarzem Hut auf dem Kopf wurde er von den russischen Gastgebern in Empfang genommen. Nach dem Abspielen der russischen und nordkoreanischen Nationalhymnen verließ Kim den Platz in einer Limousine – begleitet von den beschwingten „Katjuscha“-Klängen des Militärorchesters. Bei seiner Ankunft in Wladiwostok am Mittwoch wirkte der Despot demonstrativ gelöst, lachte und scherzte.
Schon vor seinem Eintreffen hatte er dem russischen Präsidenten, Wladimir Putin, Rosen gestreut: „Ich habe viele gute Dinge über Ihr Land gehört und will es schon lang besuchen.“
Gipfeltreffen auf Uni-Campus
Der Beginn des Gipfeltreffens zwischen Wladimir Putin und Kim ist für Donnerstag um 13 Uhr (Ortszeit) angesetzt. Stattfinden wird es auf dem Campus der Fernöstlichen Universität auf der Insel Russkij. Die nukleare Abrüstung steht im Mittelpunkt der Begegnung. Ob es einen Durchbruch geben würde, war mehr als fraglich. Aber beiden Seiten kommt das Treffen dennoch zupass.