Zwischen Polen und Israel fliegen die Fetzen

(c) REUTERS (Kacper Pempel)
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Forderungen nach Entschädigungen für geraubtes jüdisches Eigentum während des Zweiten Weltkriegs werden von der polnischen Rechten entschieden zurückgewiesen. Bilaterale Spannungen wachsen.

Warschau. Eigentlich sollte in den Beziehungen zwischen Polen und Israel alles bestens sein. Die Regierungsparteien beider Länder – Recht und Gerechtigkeit (PiS) und Likud – sind sich in vielem sehr, sehr ähnlich: nationalistisch, traditionalistisch, rechts. Tatsächlich aber ziehen immer mehr dunkle Wolken zwischen beiden Ländern auf, es hagelt gegenseitige Vorwürfe, die bilateralen Spannungen wachsen. Sie gipfelten diese Woche in der Ausladung einer offiziellen israelischen Delegation durch Warschau und in einer Spuckattacke auf den polnischen Botschafter in Jerusalem.

Nicht mehr das sogenannte Holocaust-Gesetz (es sollte jegliche Aussage über ein Mitschuld von Polen an der Judenvernichtung während der Nazi-Herrschaft unter Strafe stellen), das Polen vergangenes Jahr nach massiver Kritik aus Israel und den USA hatte entschärfen müssen, ist es, was die Beziehungen belastet. Jetzt geht es um Wiedergutmachung für von polnischen Juden während des Zweiten Weltkriegs geraubten Besitz. Doch Premierminister Mateusz Morawiecki donnerte zuletzt: „Wir werden die Zahlung von Wiedergutmachung nicht zulassen. Wir sind es, die Wiedergutmachung erhalten sollten“, erinnerte er daran, dass Polen selbst immer wieder mit Reparationsforderungen an Deutschland herantritt.

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