Für China muss auch die Regierungskrise pausieren

APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
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Bundespräsident Van der Bellen empfing Chinas Parlamentspräsident, Li Zhanshu, in Wien. Es ging auch um einen neuen Panda für Schönbrunn.

Wien. Für den hohen Staatsgast aus China musste sogar die Regierungskrise Pause machen: Am Montagvormittag empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen Chinas Parlamentspräsident Li Zhanshu in der Wiener Hofburg. Es ging nicht nur um weltpolitische Brennpunkte wie den Iran, den Handelsstreit mit den USA und die Klimakrise. Der dritthöchste Politiker der Volksrepublik zeigte bei seinem Besuch vor allem die weiche Seite der aufstrebenden Macht.

Offiziell übergab er im Beisein von Van der Bellen und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck dem Tiergarten Schönbrunn das Pandamännchen Yuan Yuan, das eigentlich seit April in Wien lebt. Der 20-jährige Panda soll Weibchen Yang Yang von nun an Gesellschaft leisten. Außer einem Treffen mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka stand auch ein Treffen mit Österreichs Überseechinesen in einem Wiener Hotel an, wo Li eine patriotische Rede halten sollte.

Der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses war auf ausdrücklichen Wunsch von Samstag bis Sonntag nach Salzburg gereist - mit dem Zug. Dort besichtigte er unter anderem einen Kleinbauernhof in dem Ort Abersee. China sei an Produktsicherheit und kleinteiliger Landwirtschaft interessiert, erklärte Regierungsberater Wolfgang Eisl  „Presse“. Auch ein Besuch beim Kranbauer Palfinger, der Joint Ventures mit Chinas größtem Maschinenbauunternehmen Sany betreibt, stand am Programm.

Am Dienstag soll Li trotz Koalitionskrise Bundeskanzler Sebastian Kurz treffen. Eine Absage würde China angesichts der Hochrangigkeit des Besuchs wohl als Affront sehen. (me)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2019)

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