Golfkrise: Irans Hardliner sehen ihre Stunde gekommen

Hossein Salami, der neue Chef der Revolutionsgarden.
Hossein Salami, der neue Chef der Revolutionsgarden.(c) APA/AFP/ATTA KENARE
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Im Konflikt mit den USA haben die Falken, die Verhandlungen ablehnen und ihre regionalen Machtgelüste nicht aufgeben wollen, derzeit Oberwasser. Eines teilen sie mit den Moderaten: das Misstrauen gegenüber den USA.

Tunis/Teheran. Donald Trumps Twitter-Botschaften oszillieren weiter zwischen düsteren Vernichtungsdrohungen und jovialen Gesprächsofferten. Gleichzeitig ringt auch der Iran im Konflikt mit den USA um die weitere Strategie. Die Moderaten um Präsident Hassan Rohani und Außenminister Mohammed Javad Zarif suchen nach diplomatischen Auswegen, ohne dass ihre Bemühungen nach einer Kapitulation aussehen. Die Hardliner dagegen sehen ihre Stunde gekommen.

Sie wollen keine Verhandlungen und keine Abstriche bei ihren regionalen Machtambitionen machen. Zudem wollen sie die Krise nutzen, um ihren Einfluss im Inneren zu vergrößern, auch weil die Entscheidung über die Nachfolge des 80-jährigen Obersten Revolutionsführers Ali Khamenei demnächst ansteht. Dieser spielte die Kriegsgefahr herunter und verteufelt gleichzeitig Verhandlungen als „Gift“. Denn Washington wolle dem Iran nur seine Stärken nehmen: die Raketen und seine „strategische Tiefe“ in der Region.

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