Der tiefe Fall der ersten Frau an der SPD-Spitze

(c) APA/AFP/JOHN MACDOUGALL (JOHN MACDOUGALL)
  • Drucken

Sie war die erste Frau an der Spitze der SPD. 14 Monate währte die Ära Andrea Nahles. In ihrer Amtszeit purzelten die Negativrekorde. Am Sonntag verkündete sie ihren Rückzug aus der Spitzenpolitik.

Am Sonntag gegen 10 Uhr verschickt die SPD so etwas wie den politischen Abschiedsbrief der Andrea Nahles. „Bleibt beieinander und handelt besonnen!“, schreibt die SPD-Partei- und Fraktionschefin an einer Stelle ihren Sozialdemokraten. Es ist ein fast schon verzweifelter Appell an die SPD-Mitglieder in diesen Tagen. Denn die Nerven liegen blank. Die SPD-Basis ist nicht beeinander. Sie ist gespalten.

Mit nur 66 Prozent hatten die Genossen Nahles im April 2018 zur SPD-Chefin gewählt - es war ein Misstrauensvorschuss für die erste Frau an der Spitze der deutschen Sozialdemokratie. Es fing also schlecht an. Und besser wurde es nicht mehr. Am Sonntag kündigte die Partei- und Fraktionschefin ihren Rückzug aus der Politik an. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin in Nahles' Heimat Rheinland-Pfalz, könnte den SPD-Vorsitz interimistisch übernehmen. Auch Manuela Schwesig, Landeschefin in Mecklenburg-Vorpommern wurde gehandelt. Bestätigt ist das noch nicht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kevin Kühnert ließ sich eine Kandidatur offen.
Außenpolitik

Die neue Liebe der SPD zur Doppelspitze

Kopie des Grünen-Modells steht zur Debatte.
Die Ministerpräsidentinnen Manuela Schwesig und Malu Dreyer sowie Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel: Ein Übergangstrio soll die deutschen Sozialdemokraten stabilisieren.
Außenpolitik

SPD: Kandidaten für das „schönste Amt neben dem Papst“ gesucht

Eine Troika soll die SPD verwalten. Und es gibt einen ersten Fahrplan. Aber auch noch nicht mehr.
Annegret Kramp-Karrenbauer.
Außenpolitik

„Stabilität“: Wie die CDU die Krise der SPD nutzen will

Die CDU leckt auf einer Klausur ihre Wunden. Konkrete Antworten bleibt man schuldig. Dafür gibt es eine Warnung an die SPD.
Malu Dreyer (li.)  und Manuela Schwesig übernehmen gemeinsam mit Thorsten Schäfer-Gümbel vorläufig die Parteiführung der SPD.
Außenpolitik

Keiner der drei Übergangschefs der SPD will die Partei langfristig übernehmen

Die Sozialdemokraten suchen noch nach einem Superchef. Fest steht, es wird niemand aus dem Übergangs-Trio sein. Die Union versucht auf alles vorbereitet zu sein.
Außenpolitik

Deutschland: Jetzt geht es um das Überleben von Kanzlerin Merkel

Der Abgang von SPD-Chefin Nahles löst ein politisches Beben aus. Die CDU will die Koalition fortsetzen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.