Pekings mächtige Waffe im Handelsstreit

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Nach Wochen der Entgleisungen droht China Washington mit einem Ausfuhrstopp der Seltenen Erden. Die Folgen wären dramatisch.

Die Aufregung im Herbst 2010 war groß: Westlichen Unternehmen könnten die Seltenen Erden ausgehen. Von „Versorgungskrise“ und „technologischem Stillstand“ war die Rede. Die chinesische Führung hatte in Erwägung gezogen, die Exporte dieser Industriemetalle einzuschränken. China brauche sie für die eigene Produktion.

Der Öffentlichkeit wurde erstmals bewusst: China hatte im Laufe der Jahre fast ein Monopol auf die Produktion Seltener Erden geschaffen. Um 17 miteinander verwandte Metalle handelt es sich dabei. Sie haben spezielle Eigenschaften und sind wichtig für die moderne Technik. Sie werden für Smartphones, Windräder, Autobatterien, Röntgengeräte oder Kampfflugzeuge benötigt. Anders als die Bezeichnung suggeriert, sind diese Metalle nicht wirklich selten. Bestände von einigen dieser Metalle gibt es auch in Europa. Das Problem: Der Abbau und die Gewinnung sind sehr arbeitsintensiv und umweltschädlich. Deswegen waren die reichen Länder dankbar, dass die Chinesen diese Arbeit für sie übernahmen.

Unternehmer, Ingenieure und Forscher weltweit schlugen vor neun Jahren Alarm. Die Regierungen in Europa, Japan und den USA sicherten zu, wieder eigene Abbaugebiete zu schaffen. Passiert ist seitdem nur wenig. Nach wie vor steuert China mehr als 70 Prozent dieser Spezialrohstoffe bei. Zwar kontrolliert China nur ein Drittel der weltweiten Vorkommen an Seltenen Erden. Allerdings verfügt es über vier Fünftel der Verarbeitungsanlagen. Allein die USA decken gegenwärtig 80 Prozent ihres Bedarfs aus der Volksrepublik ab. Das rächt sich nun.

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