Rumänischer Diplomat wird vorübergehend Chef der Wiener UN-Atomenergiebehörde

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Cornel Feruta wird nach dem Tod von Yukiya Amano die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) vorübergehend leiten, Feruta war Amanos Stabschef.

Der rumänische Diplomat Cornel Feruta wird nach dem Tod von Yukiya Amano die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) vorübergehend leiten. Das teilte der Atomwächter der Vereinten Nationen am Donnerstag mit. Feruta, der bislang Amanos Stabschef war, ist neben anderen Bewerbern auch als fester Nachfolger im Gespräch.

Um den Posten des IAEO-Generaldirektors dürfte es ein hartes Ringen geben. Neben Feruta will sich Argentiniens Botschafter bei der IAEO, Rafael Grossi, bewerben. Diplomaten erwarten, dass sich noch weitere Kandidaten in das Rennen mischen werden. Der Chef der Atomenergiebehörde wird von den Vertretern der 35 Staaten gewählt, die zusammen den Gouverneursrat bilden. Bis wann ein Nachfolger ernannt werden soll, ist bislang offen.

Amanos Tod wurde Montag bekannt

Die UN-Behörde mit Sitz in Wien hatte am Montag mitgeteilt, dass der 72-jährige Amano gestorben ist. Die Todesursache wurde nicht genannt. Bis zur Entscheidung über die vorübergehende Nachfolge übernahm die Amerikanerin Mary Alice Hayward, die bislang Amanos Stellvertreterin war, die Amtsgeschäfte.

Amano, der seit längerem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpften hatte, stand seit Dezember 2009 an der Spitze der Atombehörde. Sein drittes Mandat wäre noch bis Ende November 2021 gelaufen. Er verfolgte bei seiner Arbeit einen rein technischen Ansatz und legte Wert auf politische Unbefangenheit. In seine Amtszeit fiel die Unterzeichnung des Atomabkommens zwischen dem Iran sowie Großbritannien, China, Frankreich, Deutschland, Russland und den USA im Jahr 2015. Vor gut einem Jahr stieg die USA aus dem Vertrag aus und verhängte Sanktionen gegen den Iran. Der Iran hat inzwischen erklärt, dass er sich nun nicht mehr an das Abkommen, das unter anderem ein Limit zur Urananreicherung vorsieht, gebunden sieht.

(Reuters)

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