„Sparta von Nahost“ hat sich überschätzt

Emiratische Soldaten, als sie im Jemen noch gegen die Houthi-Rebellen kämpften.
Emiratische Soldaten, als sie im Jemen noch gegen die Houthi-Rebellen kämpften.APA/AFP/STR
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Die Vereinigten Arabischen Emirate ziehen ihre Soldaten aus dem Jemen zurück. Auch sonst waren ihre außenpolitischen Gehversuche in der Region kaum erfolgreich und exorbitant teuer. Unmut machte sich unter den Soldaten breit.

„Sparta des Nahen Ostens“, so nennen sich gerne die Vereinigten Arabischen Emirate. Superreich, bis an die Zähne bewaffnet und mit unbändigem Machtanspruch mischt der Zwergstaat am Golf mit seinen 1,3 Millionen Einheimischen – von zehn Millionen Einwohnern – mittlerweile in allen Krisenherden der arabischen Unruheregion mit. In den Bürgerkriegen im Jemen und in Libyen sind die Emirate mit Soldaten und Söldnern vor Ort. In der Qatar-Krise gehören sie zu den Wortführern der Boykotteure. Auch in Ägypten und im Sudan, im Libanon und in Syrien sowie beim Dauerkonflikt um die Palästinenser haben sie ihre Finger im Spiel – meist im Tandem mit dem großen Bruder Saudiarabien.

Inzwischen jedoch mehren sich die Anzeichen, dass Abu Dhabi auf den vielen Schauplätzen seine Kräfte überdehnt. In Libyen herrscht bei der Offensive von General Haftar gegen die eigene Hauptstadt Tripolis ein blutiges Patt. Ägyptens Wirtschaft bleibt ein Fass ohne Boden, in dem bereits mindestens zwanzig emiratische Dollarmilliarden verschwunden sind. Qatar hat die Isolation durch seine Blockadenachbarn bisher gut pariert: Dohas Emir war kürzlich im Weißen Haus Gast bei Präsident Donald Trump.

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