Das nordkoreanische Regime will mit den jüngsten Waffentests Seoul verunsichern und Südkoreas Bündnis mit den USA schwächen.
Tokio/Seoul. Kim Jong-un lässt wieder zündeln. Das Militär der selbst ernannten Atommacht Nordkorea feuerte am Mittwoch von der Abschussrampe in Wonsan – nahe der Sommerresidenz des Diktators im Osten des Landes – erneut zwei ballistische Flugkörper ab. Laut südkoreanischem Generalstab erreichten die Raketen eine Flughöhe von 30 Kilometern und flogen etwa 250 Kilometer, bis sie im Japanischen Meer versanken.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte das Regime Raketen getestet, die nach Militärangaben aus Seoul dem russischen Modell Iskander ähnelten, was Rückschlüsse auf die Herkunft des technischen Know-how zulässt. Vermutlich handelt es sich um gleiche oder ähnliche Raketen, die Pjöngjang nach 17-monatiger Unterbrechung bereits im Mai getestet hatte. Da diese Kurzstreckenflugkörper einen ballistischen Charakter haben und auch Atomwaffen befördern können, sind sie Nordkorea nach den UN-Resolutionen eigentlich untersagt. Was bezweckt Kim Jong-un mit solchen Provokationen?
Präsident Moon in der Zwickmühle
Sein Propagandaapparat ließ verkünden, es handele sich um eine Warnung an das „hochgerüstete Militär“ und die „Kriegstreiber in Seoul“. In Südkorea reagierte die Politik besorgt, aber auch hilflos. Die Regierung ließ lediglich verlauten, dass „die Serie von Raketenstarts nicht hilft, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel abzubauen“. Pjöngjang solle dieses aggressive Verhalten einstellen.