„Jihad-Kronprinz“ soll tot sein

Osama bin Ladens Sohn Hamza soll tot sein.
Osama bin Ladens Sohn Hamza soll tot sein. (c) imago images / ZUMA Press (FBi)
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Hamza ist von seinem Vater, Osama bin Laden, als Nachfolger an der Spitze von al-Qaida auserkoren worden.

Istanbul. Der „Kronprinz des Jihad“ verbrachte sein Leben großteils im Verborgenen, auch sein möglicher Tod gibt Rätsel auf. Am Donnerstag meldeten mehrere Medien unter Berufung auf US-Regierungsvertreter: Amerikanische Geheimdienste hätten jetzt Beweise, dass Hamza bin Laden, Sohn und designierter Nachfolger des früheren al-Qaida-Chefs Osama bin Laden, bei einem Angriff umgekommen sei. Wo, wann und wie der etwa 30-Jährige starb, blieb zunächst unklar. Sein Tod wäre ein schwerer Rückschlag für das Terrornetzwerk.

Osama bin Laden hat Hamza schon lang vor dem Angriff der Amerikaner auf sein Haus im pakistanischen Abbottabad im Mai 2011 als künftigen Anführer von al-Qaida auserkoren und andernorts untergebracht. In Abbottabad wurde Osama bin Laden getötet. Unter den Dokumenten, die von den US-Soldaten in Abbottabad beschlagnahmt wurden, war ein Video, das die Hochzeit Hamzas mit der Tochter des 9/11-Attentäters Mohammed Atta zeigte.

Zeitweise lebte Hamza laut Medienberichten unter Hausarrest im Iran, später soll er ins Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan gezogen und auch nach Syrien gereist sein. Die „New York Times“ meldet, Hamza sei irgendwann zwischen Anfang 2017 und dem Beginn dieses Jahres bei einem Angriff getötet worden, an dem die USA beteiligt waren.

Der junge bin Laden stand für einen Generationenwechsel bei al-Qaida. Er rief wiederholt zu Anschlägen gegen den Westen und Saudiarabien auf. Seit Osama bin Ladens Tod wird al-Qaida vom Ägypter Aiman al-Zawahiri geführt. Der 67-Jährige musste sich in den vergangenen Jahren der „Konkurrenz“ durch den Islamischen Staat (IS) erwehren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2019)

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