Irak überstellt Überreste von Verschwundenen nach Kuwait

Irakis übergeben Särge an Kuwaitis
Irakis übergeben Särge an KuwaitisREUTERS
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Mehr als 600 Kuwaitis waren während der irakischen Besetzung 1990/91 verschwunden.

Die irakische Regierung hat am Donnerstag die sterblichen Überreste von 48 kuwaitischen Bürgern, die nach der Besetzung des Kleinstaats durch irakische Truppen im August 1990 verschwanden, in ihre Heimat rücküberstellt. Die Körper bzw. deren Teile befanden sich in 48 Särgen, die mit kuwaitischen Flaggen bedeckt waren und an kuwaitische Vertreter übergeben wurden.

Die Leichen stammen irakischen Angaben zufolge aus einem Massengrab in der Wüste im Südirak. Über ihre Identität wurde vorerst nichts bekanntgegeben, man habe diese aber jeweils feststellen können und werde die Überreste den jeweiligen Familien übergeben, hieß es. 

Es handelte sich um die erste Rücküberstellung von Körpern von Kuwaitis, die während der Besetzung des Landes im Zweiten Golfkrieg 1990/91 bis zur Befreiung durch eine internationale Koalitionsarmee verschwunden waren, seit dem Sturz von Iraks Diktator Saddam Hussein 2003 durch eine großteils US-britische Invasion. Laut kuwaitischen Angaben wurden während der irakischen Okkupation mehr als 600 Bürger verschleppt, vor allem gefangene Soldaten und Offiziere der kuwaitischen Streitkräfte und Polizei sowie Beamte und Zivilisten, die mit den Irakern nicht kooperieren wollten. Bald nach Kriegsende im März 1991 wurden einige hundert Leichen Verschleppter nach Kuwait zurückgebracht - das sagte jedenfalls 2004 der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, er sprach von 340 Opfern. Allerdings gibt es seither immer wieder unterschiedliche Angaben über die Zahl der noch Verschwundenen bzw. tatsächlich Rücküberstellten.

(Reuters)

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